Mit der Digitalisierung vollzieht das Fahrrad eine Entwicklung nach, die Telefone und Autos bereits hinter sich haben. Die Innovation liegt im von der Cyber-Firma Helios entwickelten Lenker: Eingebaut sind ein 500 Lumen starkes Frontlicht, eine Bluetooth-Schnittstelle, ein GPS-System und LED-Leuchten an mehreren Stellen des Lenkers.
Das Frontlicht stellt eine Alternative zum dynamobetriebenen Licht dar: Angeblich so hell wie der Scheinwerfer eines Autos strahlt es im Vollbetrieb neun Stunden lang mithilfe von aufladbaren Batterien.
Mithilfe von Bluetooth wird das telefonieren einfacher und ungefährlicher, ähnlich wie beim Autofahren. Darüber hinaus lassen sich weitere Bluetooth-Funktionen nutzen.
Das GPS-System kann das Fahrrad auf Google-Maps lokalisieren und via SMS den Standpunkt des Fahrrads durchgeben. Dabei können die LED-Leuchten sowohl Fahrer als auch anderen Verkehrsteilnehmern die Richtung signalisieren, in die gefahren werden soll.
Die Leuchten können jedoch nach Wunsch des Radfahrers auch andere Funktionen erfüllen, indem sie per Blinken signalisieren, wie schnell er fährt. Sie können aber auch als Blinker wie beim Auto eingesetzt werden.
Allerdings könnte das Lichtspiel für Verwirrung im Straßenverkehr sorgen, sofern der Fahrer die Anweisungen ignoriert und folglich ein anderes Fahrverhalten zeigt, als die Leuchten anzeigen.
Außerdem bleibt die Frage, wie unempfindlich die raffinierte Elektronik gegenüber heftigen Stößen und Schlägen ist.
Ebenfalls unklar: Können die übertragenen Daten auch an die NSA übermittelt werden? Das ferngesteuerte Fahrrad wäre der logische nächste Schritt im Überwachungsstaat - und noch dazu politisch korrekt, weil es keine CO2-Ausstöße verursacht.