Politik

Inseln: Obama will keinen Streit mit China

Bis jetzt ignorieren die Japaner die chinesische Flugverbotszone. China droht weiterhin mit „defensiven Notmaßnahmen“. Nach dem Säbelrasseln im Inselstreit schalten sich nun die USA ein. Ab Montag bereist US-Vizepräsident Joe Biden die zwei zerstrittenen Länder und Südkorea.
01.12.2013 18:17
Lesezeit: 1 min

Die USA schickt am Montag Vizepräsident Joe Biden nach Japan, China und Südkorea. Der Stellvertreter von Präsident Barack Obama soll versuchen, die Wogen zu glätten, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung.

Das Washingtoner Außenministerium empfahl bereits heimischen Fluggesellschaften, Verkehrsflüge über die umstrittene Seeregion – wie von der Führung in Peking gefordert – bei den chinesischen Behörden anzumelden. Daran hielten sich drei große US-Airlines. Japanische Fluggesellschaften durchquerten in Absprache mit der Regierung in Tokio dagegen ohne Ankündigung den kürzlich zur chinesischen Verteidigungszone erklärten Luftraum.

Das US-Außenministerium hatte zuvor erklärt, international tätige US-Fluggesellschaften seien generell angehalten, sich an entsprechende Anweisungen anderer Länder zu halten. Der Rat zur Vorsicht bedeute damit nicht, dass die US-Regierung die neuen Vorgaben Chinas akzeptiere.

Selbst ein stillschweigendes Einverständnis aus Washington mit dem Vorgehen der Volksrepublik würde Japan verstören. Die Regierung in Tokio hofft vielmehr auf ein starkes Zeichen der Solidarität, wenn Vizepräsident Biden Japan besucht.

Japan und die USA würden sich im Detail austauschen und ihr weiteres Vorgehen eng abstimmen, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe der Nachrichtengagentur Kyodo.

China hatte vor einigen Tagen die Verteidigungszone rund um die unbewohnte Inselgruppe ausgerufen, die in China als Diaoyu und in Japan als Senkaku bekannt ist (mehr hier). Mit Südkorea gibt es zudem Streit um eine Insel, die Korea Ieodo nennt und China Suyan-Felsen. Seitdem müssen sich nach dem Willen der Volksrepublik Flugzeuge registrieren, sobald sie durch die Zone fliegen. Andernfalls drohte China mit „defensiven Notmaßnahmen“. Kurz nach der Ankündigung ließen die USA zwei unbewaffnete Langstreckenbomber vom Typ B-52 über die Inseln fliegen. Chinas Luftwaffe entsandte daraufhin mehrere Kampfjets zur Patrouille (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...