Mit einem Lieferstopp wollen Ölkonzerne in Norwegen das Ende eines Streiks erzwingen. Die Angestellten der Ölfirmen streiken seit dem 24. Juni, um Verbesserungen bei ihren Pensionen zu erreichen. Nun drohen die Arbeitgeber dem norwegischen Staat, ihre Öllieferungen einzustellen. So soll Druck auf die Regierung ausgeübt werden, die sich wiederum für ein schnelles Ende des Streiks einsetzen soll.
Die norwegische Arbeitsministerin Hanne Bjurstrom hat sich bereits in den Streit eingemischt und die Arbeitnehmer dazu aufgefordert, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Bjurstrom dementiert allerdings, eine erzwungene Schlichtung erwähnt zu haben. In der Vergangenheit hat der Staat schon dreimal für ein schnelles Ende von Streiks in der Erdölindustrie gesorgt.
Der aktuelle Streik hat Angaben des norwegischen Verbands der Erdölindustrie zufolge bisher einen Schaden von knapp 300 Millionen Euro verursacht. Es handelt sich dabei um den längsten Streik seit dem Jahr 2004. Ein Vermittler, der eine schnelle Einigung zwischen Ölkonzernen und seinen Mitarbeitern herbeiführen soll, sagte nun, die Verhandlungen seien in einer „Sackgasse“, die beiden Seiten lägen mit ihren Vorstellungen immer noch „weit auseinander“.