Der Bundestag hat in den vergangenen Jahren insgesamt rund 700.000 Euro für den Kauf von Werbegeschenken wie Eiskratzer, Einkaufswagen-Chips und Fahrradsattelbezüge ausgegeben. Das berichtet die Saarbrücker Zeitung unter Berufung auf eine interne Liste der Werbegeschenke des Bundestages. Der Steuerzahlerbund kritisierte die Ausgabe. Verbandspräsident Reiner Holznagel sagte der Zeitung: "Der Bundestag ist kein Wohlfahrtsverein, der für die Verteilung kostenloser Präsente zuständig ist."
Demnach wurden neben Info-Broschüren oder Kugelschreibern auch 447.580 Leinentaschen, 20.685 Mouse-Pads, 21.713 Einkaufswagen-Chips, 41.648 Fahrradsattelbezüge, 24.449 Brotdosen sowie 27.027 Frisbeescheiben an die Besucher des Parlaments verteilt. Alles in allem sind dadurch Kosten von insgesamt 680.000 Euro in den letzten beiden Jahren entstanden. Hinzu kommen nach Angaben des Bundestages jährlich 6000 Euro für die externe Lagerung. "Das Eigen-Marketing des obersten deutschen Parlaments geht eindeutig zu weit", so Holznagel. Er kritisierte weiter, dass die Steuerzahler dies zu finanzieren hätten.