Immobilien

Lage, Lage, Lage: So wichtig ist der Standort bei der Immobilien-Wahl

Vor dem Kauf oder Bau eines neuen Eigenheims steht man als künftiger Besitzer häufig vor der Frage des passenden Standortes. Schließlich wirkt sich dieser langfristig auf die Lebensqualität und den Wert der neuen Immobilie aus.
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28.04.2022 19:58
Aktualisiert: 28.04.2022 19:58
Lesezeit: 2 min
Lage, Lage, Lage: So wichtig ist der Standort bei der Immobilien-Wahl
Die Lage ist der wichtigste Faktor bei der Immobilienbewertung.( Foto: iStock.com/Lemiuex) Foto: Lemiuex

Es gibt diverse Faktoren, welche bei der Standortwahl von großer Bedeutung sind und teilweise zu enormen Preisdifferenzen bei gleichwertigen Immobilien in unterschiedlichen Regionen führen. Grundsätzlich gilt: Je besser die Lage, desto beständiger der Wert der Immobilie. Entscheidet man sich erst einmal für eine bestimmte Lage, ist diese kaum mehr veränderbar – anders als der Zustand des Gebäudes, der durch Renovierungsarbeiten jederzeit aufgebessert werden kann.

Um die Lage einer Immobilie besser bewerten zu können, unterscheidet man zwischen Makrolage und Mikrolage. Während bei der Makrolage das weite räumliche Umfeld betrachtet wird, fällt der Blick bei der Mikrolage auf die unmittelbare nähere Umgebung.

Makrolage

Zu den wichtigsten Punkten der Makrolage zählt die Infrastruktur mit ihrer Anbindung an das Schienen- und Straßennetz, der Anzahl an Bildungseinrichtungen und Freizeitangeboten sowie Bahnstrecken und Flughäfen. Dies hat oftmals einen großen Einfluss auf die Wirtschaftsstärke der Region sowie dessen allgemeine Attraktivität. Auch Image- und Umweltfaktoren sind bei der Makrolage von Bedeutung. Wie wirkt der Stadtteil wo das potentielle neue Eigenheim stehen soll? Ist die Gegend heruntergekommen oder gilt sie als aufstrebend? Könnten Unwetter die Immobilie stärker treffen als in anderen Regionen? Diese Punkte sind beliebig erweiterbar und orientieren sich grundsätzlich immer an dem individuellen Bau- oder Kaufprojekt mit seinen jeweiligen Anforderungen.

Mikrolage

Bei der Mikrolage steht das unmittelbare Umfeld im Vordergrund der Standortanalyse. Geht es bei der Makrolage beispielsweise um die Anzahl von Bildungseinrichtungen, ist bei der Mikrolage die Distanz zur nächsten Bildungseinrichtung das entscheiden Kriterium. Wie sieht die Umgebung in der Nachbarschaft konkret aus? Sind genügen Park- und Einkaufsmöglichkeiten vorhanden? Wie steht es um Grünanlagen und Spielplätze? Auf der anderen Seite werden auch störende Faktoren wie zum Beispiel die Lärmimmission zur Beurteilung der Mikrolage herangezogen. Wie bei der Makrolage können keine pauschalen Aussagen über die Qualität der Mikrolage getroffen werden – es kommt letztendlich auf die individuellen Anforderungen und das Ziel des Immobilienprojekts an.

Checkliste

Die ideale Wohnlage zu finden ist also gar nicht so einfach. Häufig spielt neben den persönlichen Ansprüchen auch das Lebensalter eine entscheidende Rolle bei der Standortwahl der Immobilie. Eine junge Familie wird ganz andere Ansprüche an ihr Wohnumfeld haben als jemand, der bereits in Rente ist. Singles wiederum werden vermutlich eher eine Stadtwohnung dem Landleben vorziehen.

Eine Checkliste kann dazu beitragen, die Suche der idealen Wohnlage zu vereinfachen und sollte unter anderem folgende Punkte enthalten:

  • Bevorzugen Sie eine urbane Stadtlage? Vielleicht sogar an einem Standort von nationaler oder internationaler Bedeutung? Oder ist Ihnen die Ruhe auf dem Land und das Leben in einer Kleinstadt mit regionalem Fokus lieber?
  • Soll die Landschaft waldig, hügelig, bergig oder flach sein und Wasser wie das Meer, Seen oder Flüsse in der Nähe liegen?
  • Ist Ihnen der Blick ins Freie wichtig oder macht Ihnen das nächste Gebäude unmittelbar nebenan nichts aus?
  • Wie weit darf die Entfernung zum Arbeitsplatz sein? Welche Fahrzeit nehmen Sie maximal in Kauf?
  • Wie ist die Verkehrsanbindung im öffentlichen Nahverkehr? Liegt das Grundstück bestenfalls in einer ruhigen Seitenstraße oder Sackgasse?
  • Wie gut ist die Infrastruktur in der Region? Sind Ärzte, Geschäfte, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen und weitere Dienstleistungsangebote in der Nähe? Und wie sieht es mit kulturellen Angeboten, Freizeiteinrichtungen und Sportstätten aus?
  • Sind Lärmquellen wie Autobahnen, Bundesstraßen, Bahnstrecken, Flughäfen, landwirtschaftliche Betriebe, Sportanlagen oder Freibäder in der Umgebung?
  • Wie ist das Klima in der Nachbarschaft? Dies ist ebenfalls ein wichtiger Standortfaktor, gerade wenn inmitten einer Wohnsiedlung gekauft oder gebaut werden soll.
  • Wie hoch ist der Grundwasserspiegel in der Region und explizit auf dem zu erwerbenden Grundstück? Bei einem Neubau müssten eventuell aufwändige Maßnahmen im Vorfeld notwendig sein. Bei einem Kauf kann vor allen Dingen bei Gebäuden mit Kellern das Grundwasser zum Problem werden.
  • Ist ein alter Baumbestand auf dem Grundstück vorhanden? Falls ja, klären Sie vor dem Kauf mit der zuständigen Behörde, ob für einen Hausbau die erforderliche Fällung der Bäume möglich wäre.

Die Antwort auf die perfekte Standortwahl für das neue Eigenheim kann man sich als künftiger Besitzer letztlich nur selbst geben. Nicht zuletzt können Punkte, die für die einen als kaum störend oder sogar als angenehm empfunden werden, für die anderen ein klares Ausschlusskriterium darstellen.

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Nico Bülles arbeitet als Freischaffender in der Kultur- und Kreativwirtschaft und ist für Verlage und Agenturen sowie für bildungspolitische und soziale Organisationen tätig.

 

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