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Chemiehersteller und Landwirte befürchten massive Ertragseinbußen durch europaweite Einschränkungen beim Pflanzenschutz. Wegen einer EU-Zulassungsverordnung aus dem Jahr 2009 könnten am Ende des Jahrzehnts nur noch ein Viertel der gegenwärtig eingesetzten Mittel verwendet werden, warnte der Industrieverband Agrar (IVA) am Donnerstag in Berlin.
„Es droht, dass von den zehn heute meistverkauften Getreide-Fungiziden neun aus dem Markt verschwinden würden“, erklärte die Lobbyvereinigung der agrochemischen Industrie.
Die Hersteller könnten die Verluste nicht durch neue Produkte ausgleichen, erläuterte IVA-Präsident Helmut Schramm. In Europa dauere die Entwicklung eines neuen Pflanzenwirkstoffs im Schnitt zehn Jahre und koste etwa 200 Millionen Euro.
Nach Branchenangaben hatte der Weltmarkt für Pflanzenschutzmittel 2012 ein Volumen von rund 36 Milliarden Euro. Auf Deutschland entfielen knapp 10 Prozent.
Auch der Deutsche Bauernverband warnt vor überzogenen Risikobetrachtungen der EU, die zum Verbot von Herbiziden führen könnten. „Der Erhalt einer breiten Wirkstoffpalette ist von fundamentaler Bedeutung für eine zukunftssichere und wettbewerbsfähige Landwirtschaft“, heißt es in einem Positionspapier der Organisation.
Gegner eines massenhaften Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln argumentieren hingegen, von den Pestiziden gehe eine Gefahr für die Gesundheit aus. Es sei kaum möglich, die Produkte so einzusetzen, dass keine Rückstände entstünden. Zudem bestehe das Risiko, dass sich resistente Unkräuter entwickeln, die immun gegen die Mittel sind. Umweltschützern kritisieren etwa das Herbizid Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs auszulösen.
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