Politik

Krise bei der Allianz: Pimco-Chef El-Erian wirft das Handtuch

Der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt resigniert: Pimco verliert Mohamed El-Erian. Pimco war im vergangenen Jahr unter Druck geraten. El-Erian hat seit Jahren einen Rückkehr der Investment-Kultur zur Normalität gefordert - konnte sich aber gegen die Manipulations-Wut an den Märkten nicht durchsetzen.
22.01.2014 00:49
Lesezeit: 1 min

Mohamed El-Erian verlässt die Allianz-Tochter Pimco. Der Gründer von Pimco, Bill Gross, will an Bord bleiben.

Im vergangenen Jahr war Pimco unter erheblichen Druck geraten, weil das Unternehmen die notwendigen Renditen nicht mehr bringen konnte. Die Allianz gibt an, dass Kunden zwischen Juli und September 2013 knapp 30 Milliarden Euro aus dem Fonds abgezogen hätten. Umsatz und Gewinn gingen deutlich zurück.

Pimco ist der wichtigste Teil der Vermögensverwaltung im Allianz-Konzern. Wenn Pimco eine Erkältung hat, droht der Allianz, die auch im Lebensversicherungsgeschäft wegen der niedrigen Zinsen kämpfen muss, eine Lungenentzündung.

Mit El-Erian verliert die Allianz einen pragmatischen Investment-Profi, der auch als Mr. New Normal ging: El-Erian hatte in den vergangenen Jahren immer wieder davor gewarnt, dass die Kasino-Kultur im Anlagewesen nicht nachhaltig sei und alle Erwartungen wieder stärker in Einklang mit realen Vermögenswerten gebracht werden sollten.

Das will jedoch keiner in der Branche hören. Die Manipulationen schaffen schließlich die Möglichkeit auf glänzende Zahlen und damit satte Boni.

Pimco hatte sich vor allem bei US-Staatsanleihen verspekuliert. Vermutlich haben Gross und El-Erian den Fehler gemacht, die Vernunft zur Grundlage ihrer Wetten zu machen.

Die Zeiten, in denen das allerdings möglich war und Wetten sich daher als wichtiges Korrektiv erwiesen, sind längst vorbei.

Heute gilt: Ein neues Spiel, ein neues Glück.

Verstand und Logik bleiben die Exoten im Investment-Geschäft.

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