Politik

Syrien-Konferenz: Regierung und Opposition schweigen sich an

Lesezeit: 1 min
25.01.2014 14:21
Bei der Syrien-Konferenz in Genf saßen sich die beiden Konflikt-Parteien erstmals direkt gegenüber. Doch bisher sagten die Delegierten dabei kein Wort. Die Opposition verlangt die Bildung einer Übergangsregierung. Die Regierung lehnt dies ab.

Mehr zum Thema:  
Syrien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  

Die Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg haben sich bei der Friedenskonferenz in Genf erstmals direkt gegenübergesessen, das Treffen aber bereits nach 30 Minuten auf den Nachmittag vertagt.

Nach Angaben eines Oppositions-Vertreters ergriffen weder Delegierte der syrischen Regierung noch Abgesandte der Opposition das Wort in der ersten Verhandlungsrunde. Der UN-Sondergesandte Lakhdar Brahimi habe eine halbe Stunde lang gesprochen, berichtete der Oppositionspolitiker Anas al-Abdah vor Journalisten. „Keiner der Delegierten sagte etwas.

Die Delegationen waren durch getrennte Eingänge in den Verhandlungsraum gegangen und verließen ihn auch separat. Al-Abdah zufolge wurde für 16.00 Uhr (MEZ) eine weitere Runde anberaumt, in der es um humanitäre Fragen gehen solle.

Brahimi habe den Delegierten beider Seiten in der Auftaktsitzung erläutert, dass es in den ersten beiden Tagen der direkten Gespräche darum gehen solle, die Blockade für humanitäre Hilfe in den syrischen Städten zu beenden, darunter in der besonders hart betroffenen Metropole Homs.

Zudem solle über lokal begrenzte Waffenstillstandsvereinbarungen und den Zugang von Hilfsorganisationen zur Zivilbevölkerung beraten werden. Der Kern der Verhandlungen solle aber darin bestehen, eine Lösung für den seit drei Jahren tobenden Konflikt zu finden, kündigte Brahimi dem Oppositionsdelegierten zufolge an.

Unmittelbar vor Beginn des Gespräches bekräftigte die syrische Regierungsdelegation, sie lehne eine Übergangsregierung als Teil einer politischen Lösung für das Land ab. „Wir haben große Vorbehalte dagegen“, sagte der syrische Informationsminister Omran Soabi. Syrien sei ein Staat mit politischen Organen. Eine Übergangsregierung gebe es aber dort, wo ein Staat zerfalle oder keine Organe habe.

Dagegen habe Brahimi in der Auftaktsitzung klargestellt, dass die Gespräche auf der Basis der sogenannten Genf-1-Gespräche stünden, sagte al-Abdah. Darin war die Bildung einer Übergangsregierung unter Beteiligung der Opposition vereinbart worden.


Mehr zum Thema:  
Syrien >

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...