Die Turbulenzen an den Finanzmärkten vieler Schwellenländer sind nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auch eine Folge der lockeren Geldpolitik großer Notenbanken. „Es zeigt sich, dass die ständige Mahnung, international nicht mehr auf eine ständige Ausweitung der Geldmenge zu setzen, nicht ganz falsch ist“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Brüssel. Eine Rückkehr zu einer strengeren Geldpolitik sei aber ebenso notwendig wie riskant.
Die Probleme in Ländern wie der Türkei, Argentinien, Brasilien oder Indonesien könne man nicht über einen Kamm scheren, ergänzte Schäuble. Aus Furcht vor einer raschen Straffung der US-Geldpolitik und einer erlahmenden Weltwirtschaft ziehen sich Anleger momentan in Scharen aus Schwellenländern zurück - Währungsturbulenzen sind die Folge (mehr hier).
Die Türkei werde ihre wirtschaftlichen Probleme wieder unter Kontrolle bekommen, so Schäuble. Die Euro-Zone sei jedenfalls nicht mehr die Hauptsorge der Finanzmärkte.
Finanzminister Schäuble wies kürzlich die Forderung von EU-Kommissar Olli Rehn nach mehr Inflation zurück. Rehn hatte gesagt, dass eine geringe Inflation die Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichts in der Eurozone erschweren könnte. „Das ist Unsinn“, so Schäuble (hier).