Finanzen

Cyber-Attacke: Weitere Bitcoin-Börsen stoppen alle Auszahlungen

Lesezeit: 1 min
12.02.2014 11:07
Zwei weitere große Bitcoin-Börsen haben alle Auszahlungen der Internet-Währung an ihre Kunden gestoppt. Grund sei ein Hacker-Angriff, der durch „einige Missverständnisse“ in der Bitcoin-Software möglich geworden sei. Die Guthaben seien jedoch nicht gefährdet, sagen die Börsen Bitstamp und Bitcoin Deutschland.
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Update: Am Mittwochmorgen kündigte auch die Online-Börse Bitcoin Deutschland an, alle Auszahlungen vorübergehend einzustellen.

„Bitcoin-Transaktionen verhalten sich im ganzen Netzwerk merkwürdig, einige Börsen frieren die Auszahlungen ein, weil auch ihre Systeme von einer massiven Botnetz-Attacke betroffen sind. Darunter auch Bitcoin.de. Wir weisen darauf hin, dass keine einzige Einlage verloren ging, und bitten um Geduld. Unsere Entwickler arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Systeme gegen dieses Problem zu immunisieren. Auch die Bitcoin-Kernentwickler beschäftigen sich fieberhaft mit der Transaction Malleability.“

Die Online-Börse Bitstamp stoppte am Dienstag alle Bitcoin-Überweisungen. Die Börse Mt.Gox hatte bereits am Montag alle Auszahlungen gestoppt und damit einen Crash der Internetwährung ausgelöst.

Die Bitcoin-Börse Mt.Gox hatte am Freitag mitgeteilt, dass sie vorübergehend ihre Kunden nicht mehr auszahlt. Am Montag sagte Mt.Gox, dass die Kunden auch weiterhin nicht an ihr Geld kommen. Als Grund nannte sie Fehler in der Bitcoin-Software (mehr hier).

Am Montag teilte nun auch die Bitcoin-Börse Bitstamp mit, dass sie alle Überweisungen von Bitcoin vorübergehend einstellt. Grund sei ein Hacker-Angriff, der durch „einige Missverständnisse“ in der Bitcoin-Software möglich wurde. Dafür gebe es jedoch „einfache Lösungen, die derzeit umgesetzt werden“, so Bitstamp. „Keine Guthaben sind verloren und keine Guthaben sind gefährdet.“

Der Sicherheits-Chef von Blockchain.info, Andreas Antonopoulos, spricht von einer „gewaltigen und abgestimmten Aktion“ gegen verschiedene Bitcoin-Börsen. Eine DDoS-Attacke mache sich ein bekanntes Problem in der Bitcoin-Software zunutze und greife zeitgleich viele Transaktionen im Netzwerk an.

„Wenn Transaktionen gestartet werden, dann werden parallel dazu fehlerhafte Transaktionen geschaffen, um einen Nebel der Verwirrung über das ganze Netzwerk zu legen, was sich dann auf fast jede einzelne verfügbare Anwendung auswirkt“, zitiert ihn CoinDesk.

Die Online-Börse Mt.Gox hat derzeit die größten Probleme, sagte Antonopoulos. Diese nutze allerdings ein eigenes System zur Bestätigung von Auszahlungen. „Das passiert bei keiner anderen Börse, weil sie nicht so dumm sind, Auszahlungen zu tätigen, ohne sie vorher zu überprüfen.“

Bei den anderen Börsen könnten vorübergehend die Auszahlungen eingestellt werden, während sie ihre Systeme überarbeiten. „Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass keine Guthaben verloren sind“, so Antonopoulos. In 24 bis 72 Stunden würden die Auszahlungen wieder fließen.

„Der Tod von Bitcoin ist so oft verfrüht angekündigt worden, dass die offensichtliche Antwort lautet, dass Bitcoin viel beständiger ist, als es die Kritiker gern hätten. Ich bin sicher, dass diejenigen, die den Tod von Bitcoin vorhergesagt haben, erneut widerlegt werden.“


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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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