Politik

Zypern will Kapital-Beschränkungen bis Ende 2014 beibehalten

Zypern will entgegen anderer Ankündigungen bis zum Ende des Jahres an den Kapital-Kontrollen festhalten. Nur wenn es Fortschritte bei den Spar-Programmen der Troika gäbe, könnten die Kontrollen gelockert werden, so der Zentralbank-Chef.
14.02.2014 15:12
Lesezeit: 1 min

Der unter den Rettungsschirm geschlüpfte EU-Staat Zypern will seine Kapitalverkehrskontrollen bis Ende des Jahres aufrecht erhalten. Ursprünglich wollte das Land seine Kapitalverkehrskontrollen bereits im Januar beenden.

„Substanzielle Fortschritte“ bei der Umsetzung von Reform-Auflagen der Troika seien die Voraussetzung dafür, dass die Kontrollen abgeschafft werden könnten, betonte Zentralbankchef Panikos Demetriades am Freitag.

Die Behörden hatten die Kontrollen im März 2013 eingeführt, um einen Zusammenbruch der Banken zu verhindern. Dazu gehört unter anderem das Verbot von Schecks. Auch dürfen Zdie Bürger seither maximal 300 Euro am Tag abheben. Dahinter steckt die Furcht, dass der klamme Inselstaat durch eine Kapitalflucht finanziell austrocknen könnte (mehr hier).

Zypern war voriges Jahr mit einem Rettungspaket in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt worden. Im Gegenzug muss der Staat kräftig sparen und den Bankensektor sanieren. Die sogenannte Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) überprüft die Umsetzung des Programms regelmäßig vor Ort.

Die Kapitalkontrollen und die Enteignung der Sparguthaben werden als Blaupause für künftige Bankenabwicklungen in Europa angesehen. Der Botschafter Zypern warnte in einem Interview davor, dass das Schema auch auf den rest Europas angewendet werden könnte (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Höflichkeit kostet Millionen: Liefert ChatGPT durch Respekt bessere Antworten?
30.04.2025

Das Rennen um generative künstliche Intelligenz (KI) ist für Technologieunternehmen, die grundlegende Modelle entwickeln, ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kyle Bass: „Europa ist eine Ansammlung gescheiterter Volkswirtschaften“ – Was der US-Investor wirklich meint
30.04.2025

US-Starinvestor Kyle Bass rechnet mit Europa ab – und liefert eine scharfe Analyse, warum der Kontinent für Investoren zur...

DWN
Technologie
Technologie Cyberbedrohungen: Unternehmen stehen vor einer Zeitenwende – Sicherheit wird zur wirtschaftlichen Überlebensfrage
29.04.2025

Die Weltwirtschaft hat einen neuen, unsichtbaren Frontverlauf – und dieser verläuft mitten durch die digitalen Netzwerke globaler...

DWN
Politik
Politik Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet
29.04.2025

Trotz Milliardensubventionen verliert die grüne Transformation rasant an Rückhalt. Bürger zweifeln, Experten warnen – Europa droht der...

DWN
Politik
Politik Spionage AfD: Ex-Krah-Mitarbeiter angeklagt
29.04.2025

Ein ehemaliger Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah steht im Verdacht, für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle: Deutsche Unternehmen bleiben erstaunlich gelassen
29.04.2025

Trotz der hitzigen Rhetorik aus Washington und düsteren Prognosen internationaler Organisationen wie dem IWF zeigen deutsche Unternehmen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...