EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso warnt die Schotten vor der Abspaltung von Großbritannien. Dadurch könnten sie die Vorteile der EU verlieren. In sieben Monaten stimmen die Schotten darüber ab, ob Schottland ein Teil von Großbritannien bleiben oder den 300-jährigen Bund verlassen soll.
Noch nie sei eine abtrünnige Nation in der EU verblieben, sagte Barroso der BBC. Er wolle sich nicht in die Entscheidung des schottischen und des britischen Volkes einmischen. Aber ein unabhängiges Schottland müsste für einen EU-Beitritt die Unterstützung von jedem Mitgliedsstaat erhalten. Das wäre „extrem schwer“, zitiert die FT den Kommissions-Chef.
„Wir haben gesehen, dass zum Beispiel Spanien sogar gegen die Anerkennung des Kosovo war. Dies ist in gewisser Weise ein ähnlicher Fall, weil es ein neues Land ist, und ich glaube, es wird extrem schwierig, wenn nicht unmöglich.“
Schottlands Finanzminister John Swinney nannte Barrosos Äußerungen „absurd“. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass irgendein Mitgliedsstaat ein Veto gegen Schottlands Mitgliedschaft in der EU einlegen würde – auch Spanien nicht.
Die spanische Regierung will keinen Präzedenzfall schaffen, der es Katalonien einfacher machen könnte, sich von Spanien zu trennen. Die Mehrheit der Katalanen ist in Umfragen für die Abspaltung (mehr hier).
Der spanische Außenminister wollte sich nicht zu einem möglichen Veto Spaniens gegen eine schottische EU-Mitgliedschaft äußern. Er sagte jedoch, Schottland und Katalonien seien „grundverschieden“.
Auch die Briten haben den Schotten gedroht: Die Unabhängigkeit von Großbritannien werde Schottland jährlich 4,5 Milliarden Euro kosten (mehr hier).