Politik

Alarm in Fukushima: 100.000 Liter hochradioaktives Wasser ausgetreten

In Fukushima ist es erneut zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Aus einem der Tanks sind hundert Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. Als Auslöser für den Unfall gibt Tepco menschliches Versagen an.
20.02.2014 10:34
Lesezeit: 1 min

Im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in Japan ist erneut hochradioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. Hundert Tonnen Wasser seien aus einem Tank gelaufen, teilte der AKW-Betreiber Tepco am Donnerstag mit. Es ist der schwerste Zwischenfall seit August, als eine ganze Reihe von Lecks an den Sammeltanks entdeckt worden waren.

Das Wasser sei aus einem der großen Sammeltanks ausgelaufen, weil eine Absperrung versehentlich offen geblieben sei und so zu viel Wasser in ein angrenzendes Becken gelangt sei, teilte Tepco mit. Arbeiter hätten auf einem Kontrollgang festgestellt, dass Wasser aus einer Leitung an der Seite des Tanks ausgetreten sei. Dieser befinde sich rund 700 Meter vom Meer entfernt.

Das Atomkraftwerk war bei dem verheerenden Erdbeben und dem folgenden Tsunami im März 2011 zerstört worden. Es kam dabei in drei Reaktoren zur Kernschmelze. Noch immer kann Tepco in den betroffenen Reaktoren die geschmolzenen Brennstäbe nicht finden (mehr hier).

Tepco steht wegen seines Krisenmanagements nach der Katastrophe in der Kritik. Die japanische Atombehörde warf dem Konzern erst kürzlich vor, gefährliche Messwerte kurz vor der Vergabe der Olympischen Spiele verschwiegen und verfälscht zu haben (hier). Fast drei Jahre nach dem Unglück fehle immer noch ein grundsätzliches Verständnis für die Erfassung und den Umgang mit radioaktiver Strahlung, hatte die Behörde erklärt.

Tepco bekommt das Problem mit dem radioaktiv verseuchten Wasser seit Monaten nicht in den Griff. In die zerstörten Reaktorgebäude tritt immer wieder Grundwasser ein und wird dabei verstrahlt. Tepco versucht das Wasser abzupumpen und auf dem Gelände in Tanks zu lagern. Das Unternehmen entdeckt dabei immer häufiger Lecks an Reaktoren und Tanks. Die dabei gemessenen Strahlenwerte erreichen stets neue Rekordwerte (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...