Politik

China-Kollaps bedroht Welt-Wirtschaft

Lesezeit: 1 min
24.02.2014 00:05
Ein Studie der Société Générale hält es für wahrscheinlich, dass Chinas Wirtschaft dieses Jahr zusammenbricht. Die Auswirkungen für die Weltwirtschaft wären gravierend. Die zweitgrößte Volkswirtschaft kämpft mit Kreditausfällen, Immobilienblasen und Kapitalflucht.
China-Kollaps bedroht Welt-Wirtschaft

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die nächste Weltwirtschaftskrise könnte ihren Ursprung in China finden. Eine Studie der französischen Großbank Société Générale kommt zu dem Schluss, dass der chinesischen Wirtschaft in diesem Jahr der Kollaps droht. Die Bank sieht ein erhöhtes Risiko, dass sich Chinas Wirtschaftswachstum halbiert und die Weltwirtschaft belastet.

Im besten Fall erwarten die Analysten der Société Générale ein Wachstum von 6,9 Prozent in China. Auch das wäre deutlich unter der derzeitigen Rate von 7,7 Prozent. Im schlimmsten Fall rechnen sie mit einem Einbruch auf unter 5 Prozent. Die Autoren der Studie räumen einer solchen „harten Landung“ immerhin eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent ein.

Das hätte gravierende Auswirkungen für die Weltwirtschaft, da die chinesische Wirtschaft einen Großteil des weltweiten Wachstums ausmacht.

„Wir haben das in ein Modell über die globalen Auswirkungen einbezogen und herausgefunden, dass dieser Effekt das Weltwirtschaftswachstum im ersten Jahr nach dem Schock etwa 1,5 Prozentpunkte kosten würde“, so die Autoren.

Die chinesische Finanzwirtschaft steht vor einer Reihe von Kreditausfällen. Zum Neujahrsbeginn am 1. Februar platze bereits eine millionenschwere Anleihe (mehr hier). Doch das war nur der Anfang. Im Laufe des Jahres 2014 sind Anleihen im Umfang von einer Milliarde Euro vom Zahlungsausfall bedroht, wie Zero Hedge berichtet.

Das könnte eine Kettenreaktion im Schattenbanken-System auslösen. Die halb-legalen Verleih-Aktivitäten der Schattenbanken machen einer Schätzung von JPMorgan zufolge etwa 69 Prozent des chinesischen BIP aus. Ein erneuter Vertrauensverlust würde die Interbanken-Zinsen erneut in die Höhe schießen lassen. Das wiederum würde die chinesische Zentralbank dazu zwingen, den Markt mit Geld zu fluten, wie sie es bereits mehrfach tun musste (hier).

Die chinesische Wirtschaft wird durch steigende Verschuldungsraten und eine gigantische Immobilienblase belastet. Zudem kämpft das Land mit massiver Korruption, Umweltverschmutzung und Kapitalflucht. Eine stetig steigende Zahl von chinesischen Millionären versucht ihr Vermögen ins Ausland zu retten, bevor die wirtschaftlichen und politischen Probleme zu groß werden (hier).

Die chinesische Regierung weiß um die Probleme im eigenen Land und bereitet sich auf härtere Zeiten vor. So kauft die chinesische Zentralbank enorme Mengen an physischem Gold auf (hier) und stößt gleichzeitig im großen Stil US-Staatsanleihen ab (hier).

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...