Russland sei bereit, einen Krieg über die Krim-Region zu führen. Jetzt bereitet sich Putin offenbar auf den Ernstfall vor. Das große russische Landungsschiff Nikolai Filchenkov soll mit mindestens 200 Soldaten an Bord vor der Krim-Küste aufgetaucht sein.
Das Schiff befände sich nun an der russischen Schwarzmeerflotten-Basis in Sewastopol, berichtet die International Business Times. In Begleitung der Nikolai Filchenkov seien darüber hinaus mindestens vier weitere Schiffe mit einer unbekannten Anzahl von Spezialeinheiten an Bord, die vom russischen Hafen von Anapa gekommen sein sollen.
Das Blatt beruft sich auf den nationalistischen ukrainischen Politiker Oleh Jaroslawowytsch Tjahnybok („Swoboda“). Er will Beweis für die Bewegung in Form einer Textnachricht haben. Ihm zufolge sollen sich rund 200 bewaffnete Soldaten auf dem Schiff befinden. Darüber hinaus sollen 328 Marinesoldaten, die in Temrjuk stationiert seien, und zehn BTR -80 Schützenpanzer verlegt worden sein. In Sewastopol selbst sollen gut 26.000 Soldaten stationiert sein.
Russlandtreue demonstrieren in Sewastopol
Unterdessen hatte die USA bereits am Sonntag eine Warnung gen Russland ausgesprochen. Putin solle nicht intervenieren, so die Daily News. Obamas Sicherheitsberaterin Susan Rice bezeichnete ein militärisches Eingreifen in dem Krisenland von Seiten Russlands als „schweren Fehler“. In einem Telefonat zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem Amtskollegen Wladimir Putin, sei letzterem eine politische Einigung ans Herz gelegt worden. Nur so könne die Einheit der Ukraine gesichert werden. Doch diese scheint in der Tat massiv gefährdet. Denn ebenfalls am Sonntag haben rund 2000 russlandtreue Ukrainer in Sewastopol demonstriert. Sie beschimpften unter anderem die Maidan-Kämpfer in Kiew als „Faschisten“.
Bereits vor einigen Tagen wurde aus russischen Regierungskreisen bekannt, dass Russland offenbar bereit ist, einen Krieg über die Krim-Region in der Ukraine zu führen, um die dort lebende russische Bevölkerung und dort stationierten Militärs zu schützen. Das Land ist in Sorge, dass die Ukraine an den aktuellen Unruhen zerbricht. Die Krim gehört erst seit 60 Jahren zur Ukraine. Es gab bereits Beratungen über eine Rückkehr zur Russischen Föderation.
Sorge um ein Auseinanderbrechen der Ukraine
Der Sprecher des Krim-Parlaments, Vladimir Konstantinov, erklärte erst am vergangenen Donnerstag, dass eine Abspaltung der Krim im Falle eines Zerbrechens der Ukraine möglich wäre. „Es ist möglich, wenn das Land auseinanderbricht. Und alles bewegt sich darauf zu“, so Konstantinov zur russischen Nachrichtenagentur Interfax.