Gemischtes

Getränkeflaschen aus Plastik enthalten giftige Stoffe

Forscher haben hunderte giftiger Chemikalien in industriell verpackten Nahrungsmittel gefunden. Diese werden über das Essen in den Körper aufgenommen. Einige der Stoffe stehen im Verdacht ADHS, Autismus und Krebs auszulösen.
03.03.2014 00:09
Lesezeit: 1 min

Hunderte verschiedener Chemikalien in Nahrungsmittel-Verpackungen können ins Essen gelangen und bei langfristigem Konsum gesundheitliche Schäden verursachen. Besonders Plastik-Verpackungen stellen dabei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Schweizer Umweltforscherin Jane Muncke, die im „Journal of Epidemiology and Community Health“ veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler untersuchten, wie Giftstoffe aus Verpackungsmaterial in die Nahrungskette gelangen. Sie machten dabei 400 verschiedene Substanzen aus, die potenziell Gefahren für den Organismus bergen.

Plastik-Getränkeflaschen und Plastik-Geschirr würden beispielsweise giftige Formaldehyde enthalten. In Plastik-Verpackungen sei vor allem das Lösungsmittel Triklorsan und Weichmacher wie Phtalate gesundheitlich sehr bedenklich.

Kurzfristig seien die geringen Dosen für Menschen unbedenklich, langfristige Schäden seien jedoch nicht auszuschließen. Es gäbe bisher keinerlei Studien zu Langzeit-Wirkungen, geschweige denn zu einem lebenslangen Konsum von industriell abgepackten Nahrungsmitteln, warnen die Forscher.

„Solche Bevölkerungsstudien wären jedoch nötig, um potenzielle Zusammenhänge zwischen den Schadstoffen in Nahrungsmittel-Verpackungen und Krebs, Fettleibigkeit, Diabetes, neurologischen Erkrankungen und Entzündungsreaktionen wissenschaftlich nachzuweisen“, sagt Muncke.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnte bereits vor dem Plastikverbundstoff Bisphenol A (BPA), der in einigen Nahrungsmittelverpackungen vorhanden ist. Bei Untersuchungen wurden Spuren des hochgiftigen Stoffs im menschlichen Blut nachgewiesen. BPA steht im Verdacht den menschlichen Hormonhaushalt zu stören und Krebs zu begünstigen (mehr hier).

Britische Wissenschaftler wiesen kürzlich im Fachmagazin „The Lancet“ daraufhin, dass Ungeborene schon im Mutterleib von Umweltgiften beeinflusst werden. Demnach können Spuren von Quecksilber, Blei, Arsen, polychlorierte Biphenyle und Lösungsmittel über den Blutkreislauf der Mutter auch das Baby schädigen. Die Wissenschaftler stellen einen Zusammenhang zwischen diesen Umweltgiften und geistigen Defiziten wie Autismus und ADHS her.

„Wir wissen allerdings viel zu wenig über die Auswirkungen von Chemikalien, sowohl in der kritischen Phase in der Entwicklung im Mutterleib als auch auf Erwachsene“, so die Umweltforscherin Muncke.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...