Das Landgericht München hat Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Es blieb damit am Donnerstag unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Zitat von Richter Heindl aus der Urteilsbegründung: „Herr Hoeneß, Sie haben sich selbst ans Messer geliefert.“
Anklagevertreter Achim von Engel hatte fünf Jahre und sechs Monate Haft gefordert. Hoeneß habe kriminelle Energie an den Tag gelegt, sagte er. Die Selbstanzeige des 62-Jährigen sei unwirksam, weil die notwendigen Unterlagen zunächst lückenhaft gewesen und dann zu spät vorgelegt worden seien.
Allerdings ist das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung hat angekündigt, in Revision zu gehen.
Der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG kündigt an, nun kurzfristig zu einer Beratung zusammenkommen und dann zeitnah über das Ergebnis informieren, teilt der Autobauer Audi mit. Das werde aber nicht vor Freitag passieren.
Auch die weiteren Sponsoren des FC Bayern München Adidas, Volkswagen und die Deutsche Telekom wollten sich am Donnerstag nicht zu der Entscheidung des Münchner Landgerichts äußern. Auch von der Allianz war keine Stellungnahme zu erhalten. Die Gremien des Vereins und seiner Fußballsparte wollten sich erst beraten, erklärte ein Sprecher des FC Bayern
Die gut 28,46 Millionen Euro hinterzogene Steuern basieren auf Berechnungen der Steuerfahndung Rosenheim. Sie entfallen im Wesentlichen auf unversteuerte Devisengeschäfte von Hoeneß in den Jahren 2003 bis 2009. Die Verteidiger erkannten die Summe vor Gericht an.