Deutschland

Verteidigung geht in Revision: Hoeneß bleibt auf freiem Fuß

Lesezeit: 1 min
13.03.2014 16:50
Uli Hoeneß muss trotz der Verurteilung nicht ins Gefängnis. Die Verteidigung kündigte Revision an.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Steuern  

Dreieinhalb Jahre Haft - so lautet das Urteil gegen Uli Hoeneß. Mit dem Strafmaß war Richter Rupert Heindl, hier Bilder vom Donnerstagvormittag, unter dem Antrag der Münchner Staatsanwaltschaft geblieben, die fünf Jahre und sechs Monate gefordert hatte. Die Verteidiger des FC-Bayern-Präsidenten hatten hingegen mit Verweis auf dessen Selbstanzeige eine Einstellung des Verfahrens oder höchstens eine Bewährungsstrafe gefordert.

Gerichtssprecherin Andrea Titz sagte, der Richter sei nicht der Ansicht gewesen, dass Hoeneß´ Selbstanzeige nur knapp gescheitert sei, "sondern, dass diese Selbstanzeige zu diesem Zeitpunkt, als sie abgegeben wurde, gar nicht wirksam hätte abgegeben werden können, weil schlicht und ergreifend die Unterlagen, die vorgelegt wurden und die auch dem Angeklagten zur Verfügung standen, unter keinen Umständen eine wirksame Selbstanzeige ermöglicht hätten.")

Hoeneß´ Anwalt Hanns Feigen kündigte Revision gegen das Urteil an. er sagte: "Ja, meine Damen und Herren, die Verteidigung wird das Urteil, was Sie nicht überraschen wird, anfechten und zwar mit dem Rechtsmittel der Revision, damit der Bundesgerichtshof, dort der erste Strafsenat, dann prüfen und entscheiden kann, wie damit umzugehen ist, mit einer Selbstanzeige, die wirksam, halbwirksam oder missglückt ist. Entscheidend ist, wie mit einer solchen, nicht idealen Selbstanzeige umzugehen ist, ob dann, wenn sie missglückt, der Hammer fällt und der Steuerpflichtige so behandelt wird, wie einer, der überhaupt keine Selbstanzeige gemacht hat, sich also nicht selbst gestellt hat oder dass strafzumessungsrechtlich eine massive Berücksichtigung findet. Ich danke Ihnen."

Auf die Frage, wie Hoeneß das Urteil aufgenommen habe, sagte Feigen: "Ja, begeistert war er nun gerade nicht, ne?"

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ken Heidenreich, zeigte sich mit dem Urteil im Grundsatz zufrieden: "Für die Staatsanwaltschaft hat sich in diesem verfahren eine sehr wichtige Frage gestellt. ist es hier, bei dem vorlegenden Sachverhalt, der rechtstreuen Bevölkerung und dem ehrlichen Steuerzahler zu vermitteln, dass die hier angeklagten und nachgewiesenen Straftaten mit einer Bewährungsstrafe geahndet werden können. Dieser Ansicht war die Staatsanwaltschaft nicht und die Strafkammer ist mit ihrem Urteil hier der Ansicht der Staatsanwaltschaft gefolgt."

Bei der Strafzumessung habe die Kammer aber eine andere Gewichtung vorgenommen, sagte Heidenreich. Die Staatsanwalt will die Urteilsbegründung noch einmal genau prüfen und dann überlegen, ob sie ebenfalls in Revision gehen will.

Bis auf weiteres bleibt Uli Hoeneß auf freiem Fuß.

Mehr zum Thema

Hoeneß-Urteil: Der FC Bayern München ist sprachlos

Uli Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Baerbock über mögliche Putin-Verhaftung: „Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen“
02.06.2023

Außenministerin Baerbock hat sich zu einer möglichen Verhaftung des russischen Präsidenten Putin bei einer Reise zu einem Gipfeltreffen...

DWN
Politik
Politik Chinas neuer Verteidigungsminister droht mit Eroberung Taiwans
02.06.2023

Chinas neuer Verteidigungsminister schlägt auf der jährlichen asiatischen Sicherheitskonferenz scharfe Töne gegenüber Taiwan an. Der...

DWN
Politik
Politik Der stolpernde Präsident: Biden stürzt auf Bühne bei Absolventenfeier
02.06.2023

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt in Colorado auf offene Bühne gestürzt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Die Zweifel...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Der Fall Lina E.: Polizei rüstet sich für „Tag X“-Demo in Leipzig
02.06.2023

Darf die linksextreme Szene am „Tag X“ in Leipzig demonstrieren oder nicht – diese Entscheidung wird vor Gericht fallen. Die...

DWN
Politik
Politik Unzufriedenheit mit der Ampel steigt: Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD
02.06.2023

In einer neuen Umfrage zieht die AfD mit der SPD gleich. Der CDU-Generalsekretär sieht den Grund für die jüngsten AfD-Zugewinne vor...

DWN
Politik
Politik Schulden-Drama in USA: Zahlungsausfall der Regierung im letzten Moment abgewendet
02.06.2023

Aufatmen in den USA und an den Finanzmärkten: Nach langen Verhandlungen hat der erbitterte Schuldenstreit zwischen Demokraten und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Twitters „Anti-Fake-News“-Chefin wirft das Handtuch
02.06.2023

Twitters Verantwortliche für die Moderierung der Inhalte hat ihren Job an den Nagel gehängt. Der Kurznachrichtendienst war zuvor aus den...