Politik

Wegen Krim-Krise: Metro stoppt Pläne für Börsengang

Lesezeit: 1 min
18.03.2014 18:28
Der Handelsriese Metro stoppt alle Pläne für einen Börsengang seiner russischen Großmärkte. Grund für den Rückzieher ist die Krim-Krise und der Absturz der russischen Börsen. Die Pläne würden jedoch nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, so ein Sprecher des Unternehmens.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Krim-Krise hat einen Strich durch die Pläne des Handelsriesen Metro gemacht, seine russischen Großmärkte rasch an die Börse zu bringen. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen seien die richtigen Kapitalmarktbedingungen für den Sprung aufs Börsenparkett nicht gegeben, erklärte ein Konzernsprecher am Dienstag. Das Projekt ist aber offenbar nicht endgültig vom Tisch. „Wir halten weiterhin an den Plänen für eine Börsennotiz von Metro Cash & Carry Russland fest“, betonte der Sprecher. Für die Anleger kam die Entscheidung angesichts der Eskalation der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim nicht überraschend. Metro-Aktien lagen klar im Plus.

Metro-Chef Olaf Koch hatte ursprünglich einen Termin um die Osterfeiertage für den milliardenschweren Börsengang angepeilt. Doch zuletzt mehrten sich wegen des Ukraine-Konflikts die Hinweise für eine Verschiebung. So betonten mit der Transaktion vertraute Banker, dass der Handelskonzern wohl kräftige Abstriche bei den erhofften Einnahmen machen müsste. Denn die russischen Börsen und auch der Kurs der Landeswährung Rubel sind in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geraten. Auch in anderen Ländern kam es teils zu hohen Verlusten. Investoren beunruhigt, dass die Europäische Union und die USA Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Russland hat faktisch die Kontrolle über die Krim übernommen und strebt nach Ansicht des Westens eine Annexion an.

Der russische Metro-Rivale Lenta hatte es zuletzt gerade noch an die Börse geschafft, doch die Anleger hatten auch bei den neuen Aktien nur verhalten zugegriffen. Metro will bis zu 25 Prozent des Russlands-Geschäfts seiner Großmarktsparte an die Börse in London bringen. Der Anteilsverkauf könnte mehr als eine Milliarde Euro in die Kassen spülen. Mit dem frischen Geld könnte Koch das Wachstum des Russlands-Geschäfts ankurbeln und als Großaktionär auch künftig noch davon profitieren. Metro betreibt rund 70 Cash&Carry-Großmärkte in Russland, der Jahresumsatz lag 2013 bei 4,4 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...