Deutschland

Inflationrate steigt auf 7,9 Prozent, Lebensmittel massiv teurer

Die deutsche Inflationsrate ist auf 7,9 Prozent gestiegen. Vor allem Energie und Lebensmittel haben sich stark verteuert. Und die Inflation noch höher werden.
13.09.2022 10:11
Aktualisiert: 13.09.2022 10:11
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Inflation in Deutschland ist schon vor dem Ende von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wieder gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten im August durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag eine frühere Schätzung bestätigte. Im Juli lag die Teuerungsrate noch bei 7,5 und im Juni bei 7,6 Prozent.

"Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten und bei Nahrungsmitteln", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel. Dabei wirkten die staatlichen Entlastungsmaßnahmen noch als Dämpfer, die allerdings nur von Juni bis August galten. Mit dem Auslaufen des Tankrabatts sind die Kraftstoffpreise wieder gestiegen: Benzin und Diesel waren an den Tankstellen zuletzt erneut teurer als in allen direkten EU-Nachbarstaaten.

Energie kostete 35,6 Prozent mehr als im August 2021. Haushaltsenergie verteuerte sich mit 46,4 Prozent besonders stark. So haben sich die Preise für leichtes Heizöl binnen Jahresfrist mit 111,5 Prozent mehr als verdoppelt. Die Teuerung für Erdgas betrug 83,8 Prozent. Strom kostete 16,6 Prozent mehr. Für Kraftstoffe wie Benzin wurden 16,5 Prozent mehr verlangt.

Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit 16,6 Prozent überdurchschnittlich und zogen bereits den sechsten Monat in Folge an. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+44,5 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+26,8). Auch für Fleisch und Fleischwaren (+18,6 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+17,1) erhöhten sich die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar.

Die Energieversorger dürften vor allem zu Jahresbeginn 2023 ihre Strom- und Gaspreise spürbar an die hohen Beschaffungskosten anpassen, die nach der russischen Invasion der Ukraine deutlich gestiegen sind. Das wird dem Ifo-Institut zufolge die Inflationsrate Anfang kommenden Jahres auf etwa 11 Prozent hochtreiben. Für das Gesamtjahr 2023 rechnen die Münchner Forscher mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 9,3 Prozent, nach 8,1 Prozent im laufenden Jahr. Zuletzt gab knapp jedes zweite vom Ifo-Institut befragte Unternehmen an, die Verkaufspreise in den kommenden Monaten anheben zu wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Beginnen Sie mit dem Cloud-Mining mit der COME Mining-App und steigern Sie Ihr Vermögen auf bis zu 10.000 US-Dollar pro Tag

Seit der globalen Wirtschaftsrezession im Jahr 2020 schwanken die Kryptowährungspreise stark, was für viele Anleger erhebliche Risiken...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst beschlossen: Bundeskabinett bringt Gesetz auf den Weg – zunächst keine Dienstpflicht
27.08.2025

Die Ministerrunde billigte auf einer Sitzung im Verteidigungsministerium den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Rentenkrise: Frühstart-Rente ab 2026 - Kann Kapitalmarkt-Sparen die Lücke füllen?
27.08.2025

Der Bismarck’sche Rentenstaat steht unter Druck: Kanzler Merz will mit Aktiensparen gegensteuern – und stößt auf heftigen Widerstand....

DWN
Politik
Politik Arbeitslosenzahlen höher als erfasst: Wie die Bundesagentur für Arbeit trickst
27.08.2025

Die Bundesagentur für Arbeit führt Buch über die Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Doch nicht jeder, der keinen Job hat, wird dort als...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Hohe Erwartungen – hohe Fallhöhe
27.08.2025

Nvidia steht vor einem der wichtigsten Quartalsberichte seiner Geschichte. Anleger erwarten Rekorde – doch im Hintergrund wachsen Zweifel...

DWN
Politik
Politik Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“: Geflüchtete fühlen sich immer weniger willkommen
27.08.2025

Zwischen 2015 und 2017 wurde in Deutschland viel über „Willkommenskultur“gesprochen. Das ließ später nach. Auch die Geflüchteten...

DWN
Politik
Politik Söder an Habeck: "Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg" - kommt vorher noch ein Untersuchungsausschuss?
27.08.2025

Robert Habeck und Markus Söder werden wohl keine Freunde mehr – auch nicht nach dem Abgang des Grünen-Politikers. CSU-Generalsekretär...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie: Sicherheitsproblem beim Zahlungsdienstleister – wie Anleger auf die PayPal-Panne reagieren sollten
27.08.2025

Milliardengelder blockiert, Sicherheitsprobleme und trotzdem Kursgewinne: Bei PayPal überschlagen sich die Ereignisse. Während Händler...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizungstausch: Ist es sinnvoll, noch dieses Jahr die Heizung auszutauschen?
27.08.2025

Die hohen Förderungen von bis zu 70 Prozent der Investitionen beim Austausch alter gegen neue Heizungen könnten bald Geschichte sein. Das...