Politik

4 ukrainische Gebiete sollen offenbar Freitag an Russland angegliedert werden

Einem Abgeordneten der Duma zufolge könnten die vier ukrainischen Gebiete, wo derzeit Referenden abgehalten werden, schon am Freitag von Russland annektiert werden.
Autor
26.09.2022 22:40
Lesezeit: 2 min

Der Beitritt der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Regionen Cherson und Saporoschje zu Russland könnte bereits diesen Freitag erfolgen, sagte ein Mitglied der Staatsduma gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS.

„Unter Berücksichtigung der vorläufigen Ergebnisse der Referenden und der Bereitschaft Russlands, diese anzuerkennen, wird der Beitritt der Gebiete wahrscheinlich schon am 30. September stattfinden“, so der russische Abgeordnete.

Der russische Präsident Wladimir Putin könnte demnach am 30. September an dem Verfahren teilnehmen. „Ich weiß nicht, ob er teilnehmen wird, aber es ist wahrscheinlich“, so der Abgeordnete weiter.

Jaroslaw Nilow, der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der Liberaldemokratischen Partei Russlands (LDPR), erklärte gegenüber TASS, dass die Mitglieder der Staatsduma über derartige Dinge nicht informiert worden seien.

Allerdings, so Nilow weiter, „wurde den Abgeordneten gesagt, dass sie dreimal die PCR-Tests bestehen müssen, um an einer wichtigen Veranstaltung am 30. September teilnehmen zu können.“ Die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Regionen Cherson und Saporoschje haben am Freitag mit der Abstimmung über den Beitritt zu Russland als separate konstituierende Mitglieder begonnen. Die Abstimmung wird bis Dienstag andauern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Durch die Annexion der vier Gebiete würde die Ukraine fast 20 Prozent ihres geografischen Territoriums verlieren. Allerdings kontrollieren die russischen Streitkräfte und die Truppen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk die vier Gebiete nicht vollständig.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat in seiner Ansprache vor der UN-Vollversammlung am Samstag in New York erklärt, dass die vier neuen Gebiete unter dem „vollen Schutz“ Russlands stehen werden. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Intensität der Kämpfe in der Ostukraine stark zunehmen wird, sobald die vier Gebiete von Russland als russisches Territorium eingestuft werden.

Die Ukraine hatte zuletzt im Zuge ihrer Gegenoffensive eine ganze Reihe von wichtigen militärischen Erfolgen gefeiert. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete daraufhin eine Teilmobilisierung weiterer Hunderttausender Soldaten an.

Der Westen hat die Beitrittsreferenden als Scheinreferenden scharf verurteilt. Angesichts russischer Repressalien stehe der Ausgang der Abstimmungen praktisch schon fest und werde Mehrheiten für einen Anschluss der ukrainischen Gebiete an die Russische Förderation ergeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, die internationale Gemeinschaft werde die Abstimmungen einstimmig verurteilen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...