Als Bauherr ist man vor dem Hausbau mit unzähligen Fragen beschäftigt. Eine davon ist mit
Sicherheit die Frage nach der Art des Unterstands für die eigenen Fahrzeuge. Schließlich sollen
Auto, Motorrad und Co sicher und geschützt unterstehen. Die Garage und der Carport zählen dabei
zu den beliebtesten Lösungen.
Nicht nur die Optik und das Material lassen große Unterschiede erkennen – Carports und Garagen
unterscheiden sich auch in ihrer Bauweise erheblich voneinander und liegen was das Finanzielle
betrifft oftmals weit auseinander. Zwar bieten beide mit der Funktion als Unterstand einen gewissen
Schutz vor Wettereinflüssen, jedoch ergeben sich alleine aufgrund ihrer Bauart viele verschiedene
Vor- und Nachteile, die im weiteren Verlauf des Artikels näher beleuchtet werden.
Die Garage
Garagen bieten in der Regel einen optimalen Rundumschutz. Das liegt zum großen Teil an ihrer
geschlossenen Bauweise, die nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor Diebstahl, Einbruch,
Vandalismus und den gefürchteten Marderbissen am Fahrzeug schützt. Auf lästiges Eiskratzen im
Winter kann ebenfalls getrost verzichtet werden. Lediglich bei der Belüftung und Entlüftung sollte
darauf geachtet werden, dass diese ausreichend gewährleistet ist, da sich ansonsten leicht Rost am
Fahrzeug bilden kann.
Bei großräumigen Garagen ist es sogar häufig so, dass diese noch zusätzlichen Platz für Fahrräder,
Gartengeräte oder eine Hobbywerkstatt haben. Das hat jedoch alles seinen Preis. Zwar sind einfache
Fertiggaragen bereits ab wenigen tausend Euro erhältlich, gemauerte Massivgaragen kosten
hingegen schnell mal 15.000 Euro und können je nach Größe und Ausstattung auch weit darüber
liegen.
Fertiggaragen eignen sich besonders zum Nachrüsten, beispielsweise wenn beim Hausbau anfänglich
auf eine Garage verzichtet wurde. Da sie aus vorgefertigten Materialien bestehen und die Größe
genormt ist, lassen sie sich im Gegensatz zur gemauerten Massivgarage nicht einfach individuell auf
ein Haus anpassen, was durchaus ein Nachteil sein kann. Gemauerte Garagen sind deshalb häufig
eine Lösung auf Dauer und bieten Bauherrn viel Raum bei der Gestaltung.
Der Carport
Gerade auf kleineren Grundstücken kann eine Garage sehr massiv wirken. Hier bietet sich mit dem
Carport eine echte platzsparende Alternative an. Dieser ist üblicherweise nicht nur preislich deutlich
attraktiver als herkömmliche Garagen, sondern bietet auch erfahrenen Heimwerkern die
Möglichkeit, ihr handwerkliches Geschick mal wieder unter Beweis zu stellen. Bausätze zum
Selbstaufbau sind dafür schon ab 1.000 Euro erhältlich, der Preis für hochwertige Modelle kann bei
rund 5.000 Euro und mehr liegen.
Durch seine offene Bauweise sorgt der Carport für eine optimale Belüftung, sodass Abgase und
Feinstaub schnell entweichen können. Außerdem wirkt ein Carport gegenüber einer Garage
architektonisch nicht so wuchtig und etwas eleganter. Ähnlich wie bei Fertiggaragen kann er ohne
allzu großen Aufwand auch nach dem Bau einer Immobilie – also zu einem späteren Zeitpunkt – auf
dem Grundstück des Eigenheims errichtet werden.
Da Carports frei und schnell zugänglich sind und in vielen Fällen nur über ein Dach verfügen, bieten
sie etwas weniger Schutz und verhindern auch im Winter das Eiskratzen nicht so effektiv wie es die
Garage tut. Wer über ausreichen Budget verfügt, kann über eine Kombination aus beidem nachdenken.
So lässt sich ein Carport durchaus mit einer Garage kombinieren, sodass man einen
zusätzlichen überdachten Stellplatz direkt vor der Haustür gewinnt.
Baugenehmigung
Wenn Sie sich für die Erstellung einer Garage oder eines Carports auf Ihrem Grundstück entschieden
haben, bleibt noch die Frage zu klären, ob Sie dafür eine Baugenehmigung benötigen. Da dies von
Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, gilt es die jeweilige Landesbauordnung sowie den
örtlichen Bebauungsplan genau unter die Lupe zu nehmen. Erkundigen Sie bei der zuständigen
Bauaufsichtsbehörde nach den örtlichen Bestimmungen und Auflagen. Auch ein Gespräch mit den
Nachbarn kann nicht schaden, um zukünftigen Ärger an der Grundstücksgrenze aus dem Weg zu
gehen.
Umweltaspekte
Dem Thema Nachhaltigkeit wird auch beim Unterstand eine immer größere Bedeutung
zugeschrieben. So sorgt ein begrüntes Carport- oder Garagendach für eine deutlich effektivere
Kühlung im Sommer und bringt Wärmedämmung im Winter. Gleichzeitig schafft es ein besseres
Mikroklima in der Umgebung, was besonders in Städten sinnvoll sein kann und zur Verbesserung der
Luftqualität beiträgt. Auch bei schweren Regenfällen hilft ein Gründach, indem es Wasser aufnimmt,
zeitverzögert in einem geringeren Umfang wieder abgibt und so die Kanalisation entlastet.