Politik

EU-Abgeordneter dankt USA für Zerstörung von Nord-Stream-Pipelines

Der polnische EU-Abgeordnete Radek Sikorski hat den USA öffentlich gedankt, die angeblich für die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines verantwortlich sind.
Autor
27.09.2022 20:24
Aktualisiert: 27.09.2022 20:24
Lesezeit: 2 min

Am Dienstagabend hat der polnische Europaabgeordnete Radek Sikorski über Twitter eine Luftaufnahme eines massiven Gaslecks an einer der Nord-Stream-Pipelines veröffentlicht, die das Ausmaß der Zerstörung an der Erdgas-Pipeline erahnen lässt. Dazu schrieb er kurz und knapp: "Thank you, USA."

Einige Beobachter glaubten zunächst, dass es sich um einen Vorwurf an die USA handeln könnte, die von Anfang an gegen die Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Russland waren und in den letzten Jahren immer wieder versuchten, das Projekt Nord Stream 2 zu stoppen.

Doch die politischen Einstellungen des polnischen EU-Abgeordneten, der zwischen 2007 und 2014 Außenminister von Polen war, lassen hinter der Äußerung eher vermuten, dass er die Zerstörung der Pipeline tatsächlich willkommen heißt und unterstützt.

In seinem angehefteten Tweet vom Juli heißt es: „Wenn Putin die Ukraine erobert, wird er als Nächstes uns angreifen. Da die Ukrainer unseren Kampf kämpfen, ist das Mindeste, was wir tun können, ihre Frauen und Kinder zu schützen.“

Zudem teilte Sikorski am Dienstagabend einen Tweet, der ein Video einer Pressekonferenz von Joe Biden enthält, die der US-Präsident kurz vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar abgehalten hat.

Dieser Wortwechsel zwischen einer Reporterin und Joe Biden fand während des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz am 7. Februar in Washington statt, der dabei stand, als die folgenden Worte gewechselt wurden:

Präsident Biden: „Wenn Russland einmarschiert ... dann wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.“

Reporter: „Aber wie wollen Sie das genau machen, da... das Projekt unter deutscher Kontrolle ist?“

Biden: „Ich verspreche Ihnen, dass wir in der Lage sein werden, das zu tun.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bidens Aussagen waren definitiv kein Versprecher. Denn in dieselbe Richtung gehen Äußerungen von US-Außenstaatssekretärin Victoria Nuland, die bereits am 27. Januar gesagt hatte: „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird Nord Stream 2 auf die eine oder andere Weise nicht vorankommen.“

Sollte sich diese Darstellung des früheren polnischen Außenministers bestätigen, dass die USA etwas mit den Anschlägen auf die Pipelines zu tun haben, so wäre dies eine gefährliche Eskalation des Konflikts mit Russland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...

DWN
Politik
Politik Deutschland befindet sich in der größten Rentenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg
22.12.2025

Hinter dem Fachkräftemangel wächst eine Rentenlücke, die Deutschlands Wohlstand und Europas Stabilität bedroht. Ein Topökonom warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis auf Rekordhoch: Warum Gold zum Jahresende explodiert
22.12.2025

Gold glänzt wie lange nicht mehr. Der Goldpreis markiert neue Rekorde, während Unsicherheit, Notenbanken und geopolitische Risiken die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...

DWN
Politik
Politik Staatsmilliarden für E-Autos: Warum Kaufprämien den Markt nicht stabilisieren
22.12.2025

Ab 2026 soll der Kauf von Elektroautos staatlich bezuschusst werden. Die Erfahrung aus Ländern wie Norwegen und Australien zeigt jedoch,...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...