Wirtschaft

Deutsche Exporte in die USA um 43,7 Prozent gestiegen

Die deutschen Exporte nach außerhalb von Europa sind im September deutlich gestiegen. Dieser Anstieg ist nicht nur auf den schwachen Euro zurückzuführen.
20.10.2022 11:32
Aktualisiert: 20.10.2022 11:32
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Exporte in die Länder außerhalb der EU haben sich im September vor allem wegen der starken Nachfrage aus den USA spürbar erholt. Die Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten wuchsen um 20,4 Prozent zum Vorjahresmonat auf 64,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

„Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen“, erklärten die Statistiker dazu. Gemessen am Vormonat gab es ein Wachstum von 0,8 Prozent.

Wichtigster Kunde für die deutschen Exporteure blieben mit großem Abstand die USA. Dorthin wurden im vergangenen Monat Waren im Wert von 15,4 Milliarden Euro geliefert - ein Plus von 43,7 Prozent zum Vorjahresmonat.

Dem Außenhandelsverband BGA zufolge spielt dabei der schwächere Euro eine Rolle, mehr aber noch die umfangreichen Ausgabenprogramme der US-Regierung. Dadurch übertrafen die deutschen Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft schon im August die Marke von 100 Milliarden Euro. Zu einem so frühen Zeitpunkt hat es das noch mit keinem Land gegeben.

Die Ausfuhren in die Volksrepublik China summierten sich auf 9,2 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 8,5 Prozent entspricht.

Die Lieferungen nach Großbritannien nahmen um 14,3 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht hierin aber keinen Grund zum Jubeln, da der Brexit und die jüngsten Turbulenzen um die britische Landeswährung Pfund die Geschäfte erschweren dürften.

„Das ist alles andere als eine Trendwende im deutsch-britischen Handel zum Guten“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zu Reuters. Im Geschäft mit dem Vereinigten Königreich seien die Aussichten der deutschen Wirtschaft „weiterhin trüb“.

Russland verliert wegen der westlichen Sanktionen immer mehr an Gewicht. Die Exporte dorthin brachen im September um 50,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ein. Damit liegt Russland nur noch auf Rang zwölf der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar, als der Krieg begann, lag Russland noch auf Rang fünf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verbrenner-Aus: EU lockert Vorgaben und setzt den Fokus auf Unternehmen und Hersteller
19.12.2025

Die Europäische Kommission richtet ihre Verkehrsklimapolitik neu aus und verändert damit die Rahmenbedingungen für Industrie und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose 2026: Kurs erholt sich – Experten streiten über den weiteren Weg
19.12.2025

Der Bitcoin-Kurs schwankt, die Jahresendrally bleibt aus – und doch überbieten sich Experten mit kühnen Zielen. Zwischen 87.900 Dollar...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt die besten Dividenden-Aktien kaufen: Diese Titel überzeugen Experten von Morningstar
19.12.2025

Dividenden gelten für viele Anleger als stabiler Ertragsanker in unsicheren Marktphasen. Doch woran lässt sich erkennen, welche...

DWN
Politik
Politik E-Autos: Kfz-Steuerbefreiung bei Elektroautos bis 2035 verlängert
19.12.2025

Elektroautos sollen länger steuerfrei bleiben – doch die neuen Regeln haben einen Haken. Ein Beschluss im Bundesrat verschiebt Fristen,...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Finanzierung bis 2027: EU einigt sich auf 90 Milliarden Euro – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Politik
Politik Pendlerpauschale rauf, Mehrwertsteuer runter: Bundesrat billigt Steuerpaket
19.12.2025

Der Bundesrat hat ein Steuerpaket auf den Weg gebracht, das Pendler, Gastronomie und Ehrenamt spürbar berührt. Hinter der Entlastung...

DWN
Finanzen
Finanzen Schluss mit Spekulation: In welche Kryptowährung investieren?
19.12.2025

Tausende Kryptowährungen konkurrieren um Aufmerksamkeit. Doch nur wenige haben echtes Potenzial. Diese Analyse zeigt, wie sich seriöse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank dämpft Erwartungen für 2026: Konjunkturflaute lässt Wachstum nur langsam zurückkehren
19.12.2025

Nach Jahren der Konjunkturflaute soll 2026 endlich wieder Bewegung in Deutschlands Wirtschaft kommen – doch der Aufschwung bleibt...