Unternehmen

Brauereien unter Druck: „Eines der schwierigsten Jahre der Geschichte“

Lesezeit: 1 min
23.12.2022 10:49  Aktualisiert: 23.12.2022 10:49
Deutschlands Brauereien blicken auf ihr bisher schwerstes Jahr zurück. Die Branche war bereits durch die Lockdowns geschwächt. Nun setzen steigende Energiepreise sie weiter unter Druck.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Steigende Kosten und zurückhaltende Verbraucher lassen die Brauereien sorgenvoll in die Zukunft blicken. „Für die deutsche Brauwirtschaft geht eines der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte zu Ende“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Immer mehr Brauereien stehen mit Rücken zur Wand

Die Energiepreiskrise habe die Branche, die noch geschwächt sei von den finanziellen Folgen der Corona-Lockdowns, mit voller Wucht getroffen. Angesichts dieser Belastungen sei noch nicht klar, welche Perspektive die Brauereien für das neue Jahr hätten. „Die Sorge der Unternehmen vor weiter steigenden Preisen und Engpässen bei der Energieversorgung ist groß“, sagte Eichele. Immer mehr Unternehmen stünden mit dem Rücken zur Wand.

Auf der einen Seite habe sich die Produktion von Bier und anderen Getränken durch die hohen Energiepreise und die Inflation massiv verteuert. „Auf der anderen Seite beobachten wir bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine zunehmende Konsumzurückhaltung“, sagte Eichele. „Dies gilt nicht nur für den Handel, sondern auch für die Gastronomie und den Inlandstourismus, wo immer mehr Gäste jeden Cent umdrehen müssen.“

Bierabsatz bleibt hinter Erwartungen zurück

Von Januar bis Ende Oktober 2022 lag der Bierabsatz den Angaben zufolge mit 74,2 Millionen Hektolitern zwar um 2,8 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des schwierigen Corona-Jahr 2021, das von herben Umsatzeinbußen geprägt war. Das im Vorkrisenjahr 2019 erreichte Niveau von rund 78,5 Millionen Hektolitern sei aber verfehlt worden. "Dies veranschaulicht, welch enorme Mengen im deutschen Biermarkt durch die Krisen verloren gegangen sind", sagte Eichele.

Einen Hoffungsschimmer macht die Branche aber aus: In der Statistik sind alkoholfreie Biere nicht berücksichtigt, die sich in den Jahren der Pandemie erstaunlich gut geschlagen hätten. Seit 2007 habe sich die Produktion alkoholfreier Biersorten in Deutschland mehr als verdoppelt – auf gut 680 Millionen Liter im Jahr 2021.

„Bald schon wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein“, sagte Eichele. „Deutschlands Brauer sind weltweit führend bei der Herstellung hochwertiger alkoholfreier Biere.“

 

 


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...