Weltwirtschaft

China lockert Corona-Beschränkungen für Einreisende

Lesezeit: 2 min
27.12.2022 08:56
China lockert seine strikte Null-Covid-Politik weiter. Die Vorschriften zur Quarantäne werden teilweise aufgehoben und Einreisen für Geschäftsleute deutlich erleichtert. Die Finanzmärkte Asiens reagieren positiv auf die Lockerungen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China hebt seine im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Beschränkungen für Einreisende teilweise auf. Ab dem 8. Januar müssten sich ins Land kommende Personen nicht mehr in Quarantäne begeben, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Montag mit.

Bislang waren eine fünf Tage dauernde Quarantäne in einer staatlich überwachten Einrichtung und drei weitere Tage Isolation zu Hause verpflichtend. Zudem würden die Vorkehrungen für die Einreise von Ausländern nach China zu Arbeits- und Geschäftszwecken verbessert und die erforderliche Visa-Vergabe werde erleichtert, hieß es.

Keine Quarantäne mehr: China gibt Null-Covid-Politik auf

Darüber hinaus werde Chinas Umgang mit dem Corona-Virus von der derzeit strengsten Kategorie A auf die weniger strenge Kategorie B herabgestuft, teilte die Behörde mit. Zur Begründung hieß es, die Krankheit sei weniger virulent geworden und entwickele sich allmählich zu einer gewöhnlichen Atemwegsinfektion. Einreisende nach China müssen sich aber weiterhin 48 Stunden vor der Abreise einem PCR-Test unterziehen.

China hatte lange eine strikte Null-Covid-Politik betrieben, bei der teilweise ganze Stadtteile bei Corona-Infektionen abgeriegelt wurden. Das hat die chinesische und auch die internationale Wirtschaft schwer getroffen und zuletzt zudem zu Protesten der Bevölkerung geführt.

Vor wenigen Wochen dann hat Präsident Xi Jinping eine abrupte Kehrtwende vollzogen und fast alle Beschränkungen im Land aufgehoben. Deshalb steigen die Infektionszahlen in China derzeit drastisch. Einige Experten gehen davon aus, dass sich in der kommenden Zeit rund 60 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen mit dem Virus infizieren werden und mehr als zwei Millionen Menschen sterben könnten.

Die Gesundheitskommission erklärte am Montag zudem, sie wolle die Impfquote bei älteren Menschen weiter erhöhen und fördern, dass Personen mit dem hohen Risiko einer schweren Erkrankung eine zweite Impfdosis bekämen. Die Impfquote in der gefährdeten älteren Bevölkerung ist in China relativ niedrig.

Regierungsdaten zufolge haben nur 57,9 Prozent der Erwachsenen haben eine Auffrischungsimpfung erhalten – bei Menschen über 80 Jahren sind es nur 42,3 Prozent. Zudem wurde ihnen zumeist der Impfstoff der chinesischen Firma Sinovac verabreicht, der im Vergleich etwa zu dem des deutschen Unternehmens Biontech als weniger wirksam gilt.

Asiens Finanzmärkte reagieren erleichtert auf Lockerungen

Die Lockerung der Quarantänevorschriften in China beflügelt in der letzten Handelswoche des Jahres die Märkte in Asien. „Die meisten chinesischen Städte könnten sich bis Januar von der ersten Welle des jüngsten Corona-Ausbruchs erholen, das wäre dann schneller als erwartet“, sagte Chaoping Zhu, Marktstratege bei JPMorgan Asset Management. Es gebe zwar Befürchtungen, dass der Ausbruch länger andauern und die Wirtschaft belasten könnte, dass die Entwicklung aber im Allgemeinen besser als erwartet verlaufe.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,5 Prozent höher bei 26.543 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,6 Prozent und lag bei 1914 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,8 Prozent.

Die Märkte in Hongkong und Australien blieben am Dienstag wegen eines Feiertags geschlossen. Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 132,88 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,9571 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9306 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0643 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9906 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,3 Prozent auf 1,2091 Dollar.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...