Politik

Protestantischer Friedhof in Jerusalem geschändet

In Jerusalem ist der protestantischer Friedhof geschändet worden – nicht zum ersten Mal.
04.01.2023 14:00
Lesezeit: 1 min

Unbekannte haben einen protestantischen Friedhof in Jerusalem geschändet. Mehr als 30 Grabsteine sind nach israelischen Medienberichten betroffen. Der israelische Rundfunk berichtete am Mittwoch von beträchtlichem Schaden auf dem Zionsfriedhof. Grabsteine seien beschädigt und Kreuze zerbrochen worden.

Die Jerusalem Post berichtete unter Berufung auf das Jerusalem University College, bei den Tätern handele es sich um zwei jüdische Teenager. Sie hatten demnach einen geschätzten Sachschaden von umgerechnet mehr als 94.000 Euro angerichtet.

Ein israelischer Polizeisprecher bestätigte am Mittwoch, es seien Ermittlungen aufgenommen worden, äußerte sich jedoch nicht zur Identität der Tatverdächtigen. Auf sozialen Medien wurde ein Video verbreitet, auf dem zwei Gestalten zu sehen sind, die große Steine auf Gräber werfen und ein Kreuz zu Fall bringen. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Sonntag.

Der 1848 eingerichtete Friedhof dient auch als Begräbnisstätte der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde Jerusalems. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sprach bei Twitter von „verachtenswertem kriminellen Verhalten“ der Täter. „Ich hoffe, dass die Polizei ermitteln, diese Leute finden und zur Verantwortung ziehen wird.“

Medienberichten zufolge waren unter den geschändeten Gräbern die Grabstätten dreier palästinensischer Polizeioffiziere und von Mitgliedern verschiedener protestantischer Gemeinden, darunter auch Bischof Samuel Gobat, zweiter protestantischer Bischof von Jerusalem. Gobat hatte das Friedhofsgrundstück gekauft.

Der Friedhof war in der Vergangenheit bereits geschändet worden. Christen in Jerusalem haben immer wieder unter Anfeindungen zu leiden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien PV-Anlagen für Unternehmen: Wie Betriebe mit Steuerbonus und Eigenstrom doppelt punkten
16.11.2025

Gewerbliche Photovoltaikanlagen gewinnen für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Durch den Investitionsabzugsbetrag und die...

DWN
Politik
Politik Europa im Wandel: Populismus und Spannungen in Deutschland, England und Frankreich
16.11.2025

Europa steht vor politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, während der Zusammenhalt innerhalb der EU zunehmend brüchig wird....

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Zwei Billionen Euro und kein Plan für Europas Bauern
16.11.2025

Der Streit um Agrarsubventionen spaltet die Europäische Union. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den EU-Haushalt...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...