Wirtschaft

Russen stürmen heißesten Immobilienmarkt der Welt

Selbst wenn man die Inflation herausrechnet, ist die Türkei derzeit der heißeste Immobilienmarkt der Welt. Ein Grund dafür sind die extrem vielen russischen Käufer.
Autor
17.01.2023 22:16
Aktualisiert: 17.01.2023 22:16
Lesezeit: 1 min

Russen waren 2022 die wichtigsten ausländischen Immobilienkäufer in der Türkei. Sie trugen dazu bei, den weltweit heißesten Immobilienmarkt zu stützen, indem sie ihre Käufe im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachten. Offenbar brachten die westlichen Sanktionen sie dazu, im Ausland zu investieren.

Russische Staatsangehörige kauften im vergangenen Jahr in der Türkei die Rekordsumme von 16.312 Häusern und Wohnungen, wie aus den am Dienstag vom türkischen Statistikinstitut veröffentlichten Daten hervorgeht. Das ist ein Anstieg von 203 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 und entspricht fast einem Viertel aller Immobilienverkäufe in der Türkei an Ausländer.

"Antalya wird immer russischer", zitiert Bloomberg Ali Kemal Gurdal, einen Immobilienentwickler in der Mittelmeerstadt. Viele russische Käufer beantragen die türkische Staatsbürgerschaft. Diese wird denjenigen gewährt wird, die in der Türkei Häuser für mindestens 400.000 Dollar kaufen, sagte er.

Selbst wenn man die extreme Inflation in der Türkei einbezieht, verzeichnete das Land im Jahr bis zum dritten Quartal 2022 trotzdem noch die höchste Wachstumsrate bei den Immobilienpreisen weltweit. Dies zeigt der aktuelle Bericht des Immobilienberaters Knight Frank, der 56 Länder weltweit umfasst.

Der Global House Price Index von Knight Frank zeigt, dass die Immobilienpreise in der Türkei im dritten Quartal real um 57,6 Prozent gestiegen sind - in einer Zeit, in der das Land eine Rekordinflation verzeichnete. Zwar ist die Inflation in der Türkei zum Jahresende deutlich gesunken. Dennoch liegt der Teuerungsrate mit 64,27 Prozent im Dezember weiterhin extrem hoch.

In der südlichen Provinz Antalya, einem beliebten Urlaubsort, stiegen die Verkäufe an ausländische Staatsangehörige um 77 Prozent auf 21.860 Deals. Iraner fielen im Jahr 2022 vom ersten auf den zweiten Platz unter den Immobilienkäufern in der Türkei. Sie kauften dort 8.223 Häuser, gefolgt von Irakern und Deutschen auf den Plätzen drei und vier. "Das Geschäft boomt", sagte Gurdal.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
31.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Finanzen
Finanzen Italien greift nach dem Gold: Droht jetzt die stille Enteignung in der Eurozone?
31.12.2025

Wenn ein hoch verschuldetes Euroland wie Italien den Griff nach dem Gold wagt – wer garantiert, dass andere Staaten nicht nachziehen? Und...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt ab morgen: 1.000 Euro mehr Heizkosten im Jahr
31.12.2025

Mit dem Jahreswechsel steigt der CO2-Preis – was das für Tanken, Heizen und Ihre Nebenkostenabrechnung konkret heißt. Und wie es danach...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Home Office vs. Büropräsenz: Warum Führungskräfte unter Druck geraten
31.12.2025

Viele Unternehmen ringen damit, die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden an flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Verlängerung bis 2029 – was das konkret bringt
31.12.2025

Ende 2025 sollte die Mietpreisbremse in ganz Deutschland auslaufen. Doch im Angesicht der andauernden Mietpreiskrise hat der Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett übergibt Berkshire: Was vom Orakel von Omaha bleibt
31.12.2025

Er ist das Gesicht des Value Investing, ein Vorbild für Generationen von Anlegern – und nun zieht sich Warren Buffett zurück. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im MDax 2025
31.12.2025

Der MDax hat 2025 Anlegern wieder Hoffnung gemacht: Mit einem Plus von 19,65 Prozent wuchs der Index mittelgroßer Unternehmen, während...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im Dax 2025
31.12.2025

Das Börsenjahr 2025 war abermals ein starkes für den Dax. Der deutsche Leitindex erreichte mit 24.490,41 Punkten einen Jahresgewinn von...