Die Ozonschicht ist auf dem besten Weg, sich innerhalb der kommenden Jahrzehnte zu erholen. Das globale UN Montreal-Protokoll, das 1987 vereinbart wurde und zu einem Verbot von ozonabbauenden Chemikalien führte, kommt zudem auch dem Klimaschutz zugute. Dennoch warnen Forscher vor möglichen negativen Auswirkungen von sogenannten „Geo-Engineering“-Programmen (Projekten mit direkten Eingriffen in das Klimasystem), und deren unbeabsichtigten Auswirkungen.
Wenn sich in der jetzigen Klimapolitik nichts ändert, könnte sich die Ozonschicht bis ungefähr 2066 in der Antarktis, bis 2045 in der Arktis und bis 2040 im Rest der Welt auf das 1980-Niveau - vor der Bildung des Ozonlochs - erholen, so ein von der UN eingesetztes Expertengremium.
Die UN-Wissenschaftler erklärten der Wall Street Journal, ihre Ergebnisse seien überwiegend positiv für den Planeten. „Dies ist das grundlegende Maß für den Erfolg“, sagte Dr. David Fahey, Mitvorsitzender des Gremiums. „Die Menge aller wichtigen ozonabbauenden Gase und ihre Emissionen haben ihren Höhepunkt erreicht, und gehen nun zurück.“
Die Forscher erklärten, sie hätten eine erhebliche Verdickung der Ozonschicht festgestellt, einer Region der Atmosphäre in einer Höhe von neun bis 18 Meilen, die ultraviolette Strahlen absorbiert und verhindert, dass sie die Erdoberfläche erreichen. Diese Schicht sei seit Jahrzehnten brüchig, weil Chemikalien, die als Kühlmittel und Treibstoffe verwendet werden, die Ozonschicht zerstören. Wenn sich diese Chemikalien mit den kalten Temperaturen und den meteorologischen Bedingungen über der Antarktis vermischen, entsteht durch die Reaktion jedes Frühjahr ein Ozonloch über der Region, dessen Größe und Tiefe jedes Jahr variiert, so die Experten. Die Erholung der Ozonschicht würde noch viele Jahre dauern.
1987-Montrealer Protokoll
Die Hauptursache für den Rückgang des Ozonlochs seit einigen Jahren ist die Tatsache, dass eine große Menge von ozonschädigenden Substanzen nicht mehr benutzt werden dürfen, wie zum Beispiel Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Diese wurden früher in Kühlschränken, Klimaanlagen und Haarsprays benutzt. Mit dem Montrealer Protokoll haben jedoch alle UN- Mitgliedsstaaten sich auf ein Ende der FCKW-Benutzung verständigt, weil diese die Ozonschicht - die die Erde vor ultravioletter Strahlung der Sonne schützt - schädigten. Das zusätzlich 2016 von den Vereinten Staaten vereinbarte Ende für bestimmte chemische Kältemittel wie teilfluorierten Kohlenwasserstoffe (HFKW), könnte die Erderwärmung bis 2100 bis 0,5 Grad abschwächen, so die UN-Experten in ihrer Studie.
„Geo-Engineering” Warnung
Allerdings warnten die Forscher auch vor möglichen negativen Auswirkungen des sogenannten „Geo-Engineerings“ - direkten Eingriffen ins Klimasystem der Erde. „Versuche, die Erde durch das Einbringen von sonnenlichtreflektierenden Partikeln in die obere Atmosphäre abzukühlen, könnten die Ozonschicht schädigen, obwohl diese sogenannten Geo-Engineering-Vorschläge und ihre unbeabsichtigten Auswirkungen weiter erforscht werden müssen.“
Geo-Engineering Programme sind Projekte, mit denen die Auswirkungen des Klimawandels direkt bekämpft werden sollen, in der Regel durch die Entfernung von CO2 aus der Luft oder die Begrenzung der Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche. Obwohl sich Geo-Engineering in großem Maßstab noch in der Konzeptionsphase befindet, behaupten Befürworter, dass diese Projekte unverzichtbar werden könnten, wenn die Welt die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels vermeiden will, der Guardian zufolge. Kritiker hingegen behaupten, dass Geo-Engineering nicht realistisch ist, und möglicherweise von der Reduzierung der Emissionen ablenkt.