Politik

Russische Fregatte mit Hyperschall-Raketen bei Manöver mit China

Die russische Fregatte "Admiral Gorschkow", welche Zirkon-Hyperschallraketen an Bord hat, wird an Militärübungen mit China und Südafrika Marine teilnehmen,
Autor
24.01.2023 17:52
Aktualisiert: 24.01.2023 17:52
Lesezeit: 2 min
Russische Fregatte mit Hyperschall-Raketen bei Manöver mit China
Die russische "Admiral Gorschkow", die über Zirkon-Hyperschallraketen verfügt, nimmt am Manöver mit China und Südafrika teil. (Foto: dpa) Foto: Ramon Espinosa

Die Fregatte "Admiral Gorschkow" der russischen Marine, welche die Hyperschallraketen des Typs "Zirkon" an Bord hat, wird im syrischen Hafen von Tartus Vorräte auffüllen und im Februar an gemeinsamen Übungen mit der chinesischen und der südafrikanischen Marine teilnehmen, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS am Montag eine militärisch-diplomatische Quelle.

"Auf ihrem Langstreckeneinsatz wird die Admiral Gorshkov die Logistikbasis im syrischen Hafen von Tartus anlaufen und anschließend an den gemeinsamen Übungen mit der chinesischen und südafrikanischen Marine teilnehmen", so die Quelle. Der Bericht von TASS war die erste offizielle Erwähnung der Teilnahme. TASS lagen jedoch noch keine offiziellen Bestätigungen vor.

Die schiffsgestützten Hyperschall-Seezielflugkörper vom Typ Zirkon fliegen mit neunfacher Schallgeschwindigkeit und haben nach russischen Angaben eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern. Sie bilden zusammen mit dem Avangard-Gleitfahrzeug, das im Jahr 2019 erstmals in Kampfeinsätzen genutzt wurde, das Kernstück des russischen Hyperschallarsenals.

Die Marineübungen, an denen Marineschiffe aus Südafrika, Russland und China teilnehmen, finden vom 17. bis 27. Februar statt. Wie das südafrikanische Verteidigungsministerium in einer Erklärung auf seiner Website mitteilt, werden die bevorstehenden zehntägigen Übungen in der Nähe der Küstenstadt Durban und der Richards Bay im Indischen Ozean stattfinden.

Das Ziel der Militärübungen der drei Staaten besteht demnach darin, operative Fähigkeiten und Kenntnisse auszutauschen". Die Übung zielt darauf ab, "die bereits florierenden Beziehungen zwischen Südafrika, Russland und China zu stärken", heißt es in der Erklärung des südafrikanischen Verteidigungsministeriums.

Die erste Marineübung der drei Staaten fand im November 2019 vor Kapstadt statt. Diesmal werden die Seestreitkräfte Südafrikas, Russlands und Chinas in den Gewässern zwischen der Stadt Durban und Richards Bay in einer Entfernung von 161 Kilometer üben. Führende südafrikanische Politiker hatten zuvor berichtet, dass Russland mit zwei Kriegsschiffen an den Übungen teilnehmen wolle.

Die Fregatte "Admiral der Flotte der Sowjetunion Gorschkow" wurde unter dem Kommando des Kommandeurs der Raketenschifffahrtsabteilung der Nordflotte, Kapitän Oleg Gladky, in entfernte Gewässer entsandt. Der Einsatz des Kriegsschiffs soll TASS zufolge "die russische Marinepräsenz in strategisch wichtigen Gebieten des Weltozeans sicherstellen".

Die "Admiral Gorschkow" hat in diesem Monat bereits Übungen in der Norwegischen See abgehalten, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin sie in den Atlantik geschickt hatte, wie Reuters berichtete. Offenbar will Russland dem Westen damit signalisieren, dass es im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine nicht nachgeben wird.

Russland sieht in den Waffen eine Möglichkeit, die US-Raketenabwehrsysteme zu durchdringen. China, Russland und die USA befinden sich in einem Wettlauf um die Entwicklung von Hyperschallwaffen, die einen Vorteil gegenüber dem Gegner bieten sollen, weil sie mehr als fünfmal so schnell wie der Schall fliegen und mit Radar schwer zu identifizieren sind.

Die USA, die eine jahrzehntelange strategische Partnerschaft mit Südafrika pflegen, äußerten umgehend ihre Missbilligung des Manövers, wie die New York Times berichtete. Ein Sprecher der US-Botschaft in Pretoria sagte: "Wir nehmen mit Besorgnis den Plan Südafrikas zur Kenntnis, mit den gemeinsamen Übungen fortzufahren, während Moskau seine brutale und rechtswidrige Invasion in der Ukraine fortsetzt."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...