Deutschland

Ifo: Stimmung der Exporteure gut wie zu Kriegsbeginn nicht mehr

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist so gut wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Laut Ifo-Institut erwarten einige Branchen sogar ein deutliches Wachstum.
26.01.2023 09:51
Aktualisiert: 26.01.2023 09:51
Lesezeit: 1 min
Ifo: Stimmung der Exporteure gut wie zu Kriegsbeginn nicht mehr
Ein Containerschiff wird am Container Terminal Tollerort im Hafen be- und entladen. (Foto: dpa) Foto: Marcus Brandt

Das Barometer für die Exporterwartungen kletterte im Januar um 2,3 auf 4,3 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter 2300 Industrieunternehmen mitteilte. Mit dem vierten Anstieg in Folge wurde der höchste Stand seit Februar 2022 erreicht, als der russische Krieg gegen die Ukraine begann.

"Die deutschen Exporteure hoffen auf neuen Schwung zu Beginn des Jahres", fasste Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse der Umfrage zusammen.

Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie rechnet mittlerweile sogar mit deutlichen Zuwächsen bei den Ausfuhren in den kommenden Monaten. Auch in der chemischen Industrie ist der Optimismus wieder zurückgekehrt: Nach zuletzt sechs Monaten mit pessimistischen Erwartungen gehen nun viele Unternehmen davon aus, ihre Exporte steigern zu können.

"Höhere Auslandsumsätze erwartet auch die Autoindustrie", sagte Fuest. "Sie geht aber von einem merklich weniger starken Anstieg aus als in den beiden Monaten zuvor."

Bei den deutschen Maschinenbauern zeichnet sich derzeit wenig Dynamik ab. Die Unternehmer rechnen eher mit einem konstanten Exportgeschäft, so die Ifo-Forscher. Die Unternehmen in der Metallindustrie gehen sogar von rückläufigen Auslandsumsätzen aus. Gleiches gilt den Angaben zufolge auch für die Möbelbranche.

Die Bundesregierung rechnet trotz der verbesserten Aussichten mit einem schwierigen Jahr für die deutschen Exporteure. Die Ausfuhren dürften 2023 nur noch um 2,2 Prozent wachsen und damit langsamer als 2022 mit 3,2 Prozent und 2021 mit 9,7 Prozent, wie aus dem Jahreswirtschaftsbericht hervorgeht.

"Die verhaltene Entwicklung der Weltwirtschaft dämpft die Aussichten der deutschen Exporteure auf den internationalen Absatzmärkten zunächst", heißt es in dem von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgestellten Bericht. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...