Politik

Trump läutet Wahlkampf ein: „Bin wütender und engagierter als je zuvor“

Donald Trump hat seinen Wahlkampf um die Präsidentschaft 2024 begonnen. Parteiinterne Konkurrenten wagen sich bislang nicht aus der Deckung.
30.01.2023 17:00
Aktualisiert: 30.01.2023 17:12
Lesezeit: 2 min
Trump läutet Wahlkampf ein: „Bin wütender und engagierter als je zuvor“
Donald Trump (2.v.r), ehemaliger Präsident der USA, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung im South Carolina Statehouse. S.C. Abgeordneter Russell Fry, R-S.C., links, South Carolina Gov. Henry McMaster, Dritter von links, und Senator Lindsey Graham, R-S.C., rechts, schauen zu. (Foto: dpa) Foto: Alex Brandon

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit Auftritten in zwei Bundesstaaten seine Kampagne für die Wahl 2024 eingeläutet. In New Hampshire und South Carolina stellte der Republikaner am Samstag seine jeweiligen Teams für den Wahlkampf vor. Der 76-Jährige sagte, er sei wütender und engagierter als je zuvor.

Zudem behauptete Trump erneut, die Wahl 2020 gegen den jetzigen Präsidenten Joe Biden gewonnen zu haben. Ferner sagte er, unter seiner Führung wäre es niemals zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine gekommen.

In South Carolina erhielt Trump Unterstützung vom dortigen republikanischen Senator Lindsey Graham. Sowohl New Hampshire als auch South Carolina gehören zu den Staaten, die früh mit den republikanischen Vorwahlen beginnen. In parteiinternen Abstimmungen entscheidet sich, wer 2024 für die Partei ins Rennen um die Präsidentschaft geht. Die Wahl findet nächstes Jahr im November statt. Bei den Demokraten lässt Biden bislang noch offen, ob er wieder kandidiert.

Trump: Biden hat Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs geführt

Der abgewählte Vorgänger attackierte seinen Nachfolger in den beiden Auftritten schwer. Trump warf Biden vor, die Welt an den Rand eines dritten Weltkrieges geführt zu haben. Er griff auch viele frühere Aussagen wieder auf - so zum Beispiel die Behauptung, über die Grenze zu Mexiko würden Mörder, Vergewaltiger und Terroristen in die USA geschickt.

Trump äußerte sich auch zur Ideologie des Gender Mainstreaming: „„Wir werden die linksradikalen Rassisten und Perversen stoppen, die versuchen, unsere Jugend zu indoktrinieren. Und wir werden ihre marxistischen Finger von unseren Kindern nehmen“, sagte Trump. „Wir werden den Kult der Gender-Ideologie besiegen und bekräftigen, dass Gott zwei Geschlechter geschaffen hat, Männer und Frauen.“ „Wir werden Männern nicht erlauben, im Frauensport zu spielen“, fügte er hinzu. „Wir werden die Würde der Frauen retten und wir werden den Frauensport selbst retten.“

Lesen Sie dazu: Grünes Ministerium empfiehlt Pubertätsblocker für potenzielle „trans Kinder“

Weiter sagte Trump: „Wir werden den tiefen Staat ausrotten und die Instrumentalisierung von Bundesbehörden stoppen, weil es eine Instrumentalisierung gibt, wie sie noch niemand gesehen hat“, fügte Trump hinzu. „Wir werden unser Land zurückerobern, und wir werden das Weiße Haus zurückerobern, und wir werden die Vereinigten Staaten von Amerika in Ordnung bringen.“

DeSantis als einziger potenzieller Rivale

Trump hatte seine Bewerbung bei den Republikanern bereits im November erklärt, nach den jüngsten Zwischenwahlen. Bisher hat sich noch kein republikanischer Gegenkandidat aus der Deckung gewagt. Mehreren prominenten Republikanern werden Ambitionen nachgesagt. Darunter sind der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, Trumps ehemaliger Vize Mike Pence und sein ehemaliger Außenminister Mike Pompeo.

Falls Floridas Gouverneur DeSantis ins Rennen einsteigt, könnte er Umfragen zufolge Trumps schärfster Konkurrent werden. Er wurde bei den Zwischenwahlen mit knapp 60 Prozent als Gouverneur wiedergewählt. Trump selbst stand im November nicht zur Wahl. Das schlechte Abschneiden vieler der von ihm unterstützten Kandidaten schwächte ihn jedoch parteiintern.

Auch juristisch ist Trump unter Druck. Derzeit laufen verschiedene Ermittlungen gegen ihn - auch, weil er aus dem Amt unerlaubterweise hunderte Geheimdokumente mitnahm – ebenso wie der amtierende Präsident Joe Biden.

Falls Trump wiedergewählt werden sollte, wäre er der erste US-Präsident mit zwei nicht aufeinanderfolgenden Amtsperioden seit Grover Cleveland Ende des 19. Jahrhunderts.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...