Finanzen
Anzeige

Shanghai Update – droht ein Abverkauf von Ethereum?

Der zweitgrößten Kryptowährung nach Bitcoin steht das nächste große Update bevor. Mit Ethereums Shanghai-Update lassen sich die Bestände aus dem Staking abziehen und in Gewinne umwandeln. Was viele Staker freut, könnte zu einem Preisabsturz von Ethereum führen.
02.03.2023 12:31
Aktualisiert: 02.03.2023 12:31
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Diese Anzeige stammt von einem Gastautor:

Im September 2022 war es schließlich so weit, der Merge von Ethereum war abgeschlossen. Die Blockchain wechselte damit erfolgreich vom Proof of Work Mining zu Proof of Stake. Statt der Arbeit der Miner mit ihrer leistungsstarken und energieintensiven Hardware ist es nun der Stake, eine Menge an Ether Tokens, welche darüber entscheidet, wer für den nächsten Block und die darin enthaltenen Transaktionen verantwortlich ist. Je höher der Stake, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der „Validator“ ausgewählt wird und für seine Arbeit den Block Reward erhält.

Um sich als Validator dem Netzwerk anschließen zu können, braucht es mindestens 32 ETH. Interessierte können Ethereum mit PayPal kaufen oder andere Zahlungsdienstleistern verwenden, und die erhaltenen Coins dann mit einem Ethereum Client einfrieren. Damit haben sie sich als Validator dem Netzwerk angeschlossen und können ein passives Einkommen erzielen. Bislang hatten Validatoren ein Problem: Die so hinterlegten Ether waren für eine unbestimmte Zeit eingefroren und ließen sich nicht abheben. Das soll nun mit dem kommenden Shanghai-Update möglich sein.

Shanghai-Update im März

Das Update unter der Bezeichnung Ethereum Improvement Proposal (EIP) Nummer 4895 wird bereits seit dem März 2022 vorbereitet. Auch hierbei handelt es sich um eine Hard Fork, um eine neue Blockchain-Version, welche die veraltete Ethereum-Blockchain ersetzen soll. Die wichtigste Neuerung bietet die Möglichkeit, zuvor gestakte Ether wieder abzuheben. Weiterhin bringt es auch einige Neuerungen für die Ethereum Virtual Machine (EVM). Hierbei handelt es sich um die zentrale Einheit, welche die Smart Contracts und dezentralen Applikationen (dApps) auf der Blockchain ausführt. Zudem ist es Turing-vollständig, kann also jedes Programm in jeder Programmiersprache ausführen. Das ist wichtig, um mögliche Anwendungen für das wachsende Web 3.0 zu erproben. Mit dem Shanghai-Update kommen eine Reihe von Upgrades für die EVM, wodurch es stabiler und effizienter werden soll. Zudem wird es dadurch auf zukünftige Aktualisierungen vorbereitet.

Ether bald abverkauft?

Befürchtungen wurden laut, dass es durch das Update zu einem Abverkauf von Ether kommen könnte. Demnach könnten viele der im Moment gestakten Ether verkauft werden, was einen drastischen Preisabfall zur Folge haben könnte. Gleichzeitig schrumpfen die Reserven der Krypto-Börsen an Ether Tokens weiterhin, eine Folge des schwindenden Vertrauens der Nutzer, die im letzten Jahr ansehen mussten, wie einige Exchanges Insolvenz anmelden mussten. Das Ergebnis könnte eine äußerst volatile Umgebung sein, bei der sich fallende Preise mit sprunghaften Kursanstiegen abwechseln.

Update könnte Interesse anheizen

Genauso ist es möglich, dass die Nachricht das Interesse am Ethereum Staking erhöhen könnte. Bisher könnte die mangelnde Flexibilität, seine eigenen Bestände nicht abheben zu können, um sie etwa in schwierigen Zeiten verkaufen zu können, den ein oder anderen Interessierten abgeschreckt haben. Weiterhin ist die Menge an Ether begrenzt, die pro Tag abgehoben werden darf. Nur 43.000 ETH lassen sich täglich aus dem Staking abziehen. Theoretisch dürfte es ein Jahr dauern, bis alle im Moment eingefrorenen Bestände abgehoben und ihren Weg auf die Exchanges gefunden haben. Ein plötzlicher Abverkauf ist also aus rein technischen Gründen nicht möglich.

Im Gegenteil, durch die Möglichkeit, seine Bestände abziehen zu können, könnte das Staking von Ethereum an Attraktivität gewinnen. Im Vergleich zu anderen Smart Contract Plattformen wie Cardano, welche in der Regel von Anfang an auf das Staking setzen, ist die Zahl an aktiven Validatoren relativ klein. Und das, obwohl Ethereum noch immer die zweitgrößte Kryptowährung mit der zweitgrößten Marktkapitalisierung nach Bitcoin ist. Sehr gut möglich, dass die Nachfrage nach Ether Tokens steigen dürfte, da diese für das Staking notwendig sind. Zudem befinden wir uns noch immer in einem relativ niedrigen Preisbereich. Bisher taut der Krypto-Winter nur zaghaft auf, während das Interesse an Investitionen im Blockchain- und Krypto-Bereich ungebrochen ist. Ether Tokens sind also verhältnismäßig günstig zu haben.


DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Testament: Ungünstige Nebenwirkungen bei größeren Vermögen – und was sonst zu beachten ist
17.09.2025

Das Berliner Testament ist in Deutschland sehr beliebt, denn es sichert den überlebenden Ehepartner ab. Allerdings hat es auch eine Reihe...