Weltwirtschaft

Ford macht Milliarden-Verluste mit E-Autos

Lesezeit: 2 min
25.03.2023 17:00  Aktualisiert: 25.03.2023 17:00
Ford erwartet für 2023 massive Verluste im E-Auto-Geschäft. Auch in Zukunft wird die Elektro-Sparte Geld verlieren, was durch die Verbrenner ausgeglichen werden soll.
Ford macht Milliarden-Verluste mit E-Autos
Jim Farley, CEO der Ford Motor Company, mit einem E-Auto. (Foto: dpa)
Foto: Dominick Sokotoff

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Der Autohersteller Ford ist dazu übergegangen, seine Finanzergebnisse nicht mehr nach Regionen auszuweisen, sondern nach Geschäftsbereichen: E-Autos, Benziner und Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen erwartet, dass seine Verluste im Elektrofahrzeuggeschäft in diesem Jahr auf 3 Milliarden Dollar anwachsen werden, da das Unternehmen viel Geld für neue Modelle und Fabriken ausgibt.

Der Autobauer hat auch seine Ergebnisse für die letzten zwei Jahre angepasst. Demnach hat sein im Entstehen begriffenes Elektrofahrzeuggeschäft im letzten Jahr 2,1 Milliarden Dollar vor Zinsen und Steuern verloren hat, und 900 Millionen Dollar im Jahr 2021. Am Donnerstag gab das Unternehmen zudem bekannt, dass es seine Gewinnprognose für das laufende Jahr unverändert beibehält.

Ford will Tesla Konkurrenz machen

Chief Executive Officer Jim Farley ist dabei, den 120 Jahre alten Autohersteller radikal umzustrukturieren, indem er ihn in drei Einheiten aufteilt - eine für Elektrofahrzeuge mit dem Namen Model e, eine weitere für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mit dem Namen Ford Blue und eine dritte für Nutzfahrzeuge und Transporter mit dem Namen Ford Pro.

Ford ist dank seines Plug-in-Pickups F-150 Lightning und des batteriebetriebenen Mustang Mach-E der zweitgrößte Anbieter von Elektrofahrzeugen in den USA. Aber das Unternehmen liegt weit hinter Tesla zurück, das in den USA zwei Drittel des E-Auto-Marktes kontrolliert. Farleys Ziel ist es, Tesla Konkurrenz zu machen und das Unternehmen von Elon Musk zu überholen.

Ford investiert bis 2026 insgesamt 50 Milliarden Dollar in die Entwicklung und den Bau von Elektroautos und hat sich zum Ziel gesetzt, bis dahin jährlich 2 Millionen der batteriebetriebenen Modelle zu produzieren. Die hohen Ausgaben für die Entwicklung einer zweiten Generation von batteriebetriebenen Modellen und die Investitionen in neue Fabriken sind der Grund für die anhaltenden Verluste.

Ford hat sein Ziel bekräftigt, bei E-Autos bis Ende 2026 eine Marge von 8 Prozent vor Zinsen und Steuern zu erreichen. Im vergangenen Jahr hätten Elektrofahrzeuge eine negative Marge von 40 Prozent nach Ebit, erwirtschaftet, sagte John Lawler, Chief Financial Officer, gegenüber Reportern. Bis Ende dieses Jahres werde sich das E-Geschäft von Ford jedoch der Gewinnschwelle nähern, wenn man die Kosten für Forschung und Entwicklung ausschließt.

Benziner gleichen Verluste mit E-Autos aus

Fords Verluste in der E-Sparte werden durch Gewinne aus traditionellen mit Benzin betriebenen Fahrzeugen mehr als wettgemacht, darunter die Pickups der F-Serie und der Geländewagen Bronco. Die Ford Blue-Sparte, also die traditionellen Verbrenner, erwirtschaftete im vergangenen Jahr ein Ebit in Höhe von 6,8 Milliarden Dollar, wie aus den angepassten Ergebnissen des Automobilherstellers hervorgeht.

Ford geht davon aus, dass seine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in diesem Jahr einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von etwa 7 Milliarden Dollar erwirtschaften werden. Farley hat sich kritisch über die Leistung der traditionellen Geschäftsbereiche geäußert und strebt in diesem Jahr Kostensenkungen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar an.

Das Nutzfahrzeug-Geschäft von Ford soll in diesem Jahr seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern auf fast 6 Milliarden Dollar fast verdoppeln, so die Prognose des Unternehmens. Im vergangenen Jahr erzielte Ford Pro einen Ebit von 3,2 Milliarden Dollar, gegenüber 2,7 Milliarden Dollar im Jahr 2021. Lawler verwies auf die Einführung eines neuen Transit-Vans in diesem Jahr. "Es gibt einen unglaublichen Nachholbedarf im kommerziellen Geschäft."

Ford bekräftigte seine Jahresprognose von 9 bis 11 Milliarden Dollar bereinigtem Ebit. Die Aktien stehen nach zwei enttäuschenden Quartalen in Folge unter Druck. CEO Farley hofft, dass seine unternehmensweite Umstrukturierung Ford wiederbeleben und neu ausrichten wird. "Nach 120 Jahren haben wir Ford im Grunde neu gegründet", sagt Lawler.


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