Politik

„Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte

Das westliche Militärbündnis startet das größte Luftmanöver seiner Geschichte. Deutschland fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.
07.06.2023 10:11
Aktualisiert: 07.06.2023 10:11
Lesezeit: 1 min
„Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte
Ein Soldat betankt ein Flugzeug neben einem Airbus A400M der Luftwaffe der Bundeswehr mit Sonderlackierung „ Air Defender 2023“ am Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Unter Führung Deutschlands beginnt am 12. Juni die größte Verlege-Übung vor allem von US-Luftstreitkräften seit Gründung der Nato. Für das Manöver „Air Defender“ stellen 25 der 31 Mitgliedstaaten der Allianz insgesamt 250 Flugzeuge, wie der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Nato: „Übung richtet sich nicht gegen Russland“

„Wir sind ein defensives Bündnis, und so ist auch diese Übung defensiv ausgelegt“, betonte Gerhartz und fügte mit Blick auf Russland hinzu: „Diese Übung ist gegen niemanden gerichtet.“

„Air Defender“ wird bis zum 23. Juni laufen. Unter der Führung der Luftwaffe wird es zahlreiche Übungseinsätze geben. Gerhartz sagte, es könne dabei auch zu Einschränkungen im zivilen Flugverkehr kommen, auch mit erhöhtem Fluglärm sei zu rechnen.

10.000 Militärangehörigen nehmen an Übung teil

Dies sei angesichts der Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses aber zu rechtfertigen. An der Übung nehmen demnach rund 10.000 Militärs teil, es sind insgesamt 2000 Flüge geplant, vor allem im deutschen Luftraum, aber auch in den Niederlanden und Tschechien.

Gerhartz betonte, der Luftraum der Nato werde nicht verlassen. „Wir machen keine Flüge Richtung Kaliningrad.“ Die Natur der Übung sei defensiv, aber die Nato werde unmissverständlich klarmachen, dass das Bündnisgebiet die „rote Linie“ sei und mit allen Mitteln verteidigt werde.

Die Planungen für „Air Defender“ begannen laut Gerhartz unter deutscher Führung bereits im Jahr 2018. Man habe damals unter dem Eindruck der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland gestanden, und es sei klar gewesen, dass sich die Nato wieder mehr auf Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren müsse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...

DWN
Politik
Politik Deutschland befindet sich in der größten Rentenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg
22.12.2025

Hinter dem Fachkräftemangel wächst eine Rentenlücke, die Deutschlands Wohlstand und Europas Stabilität bedroht. Ein Topökonom warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis auf Rekordhoch: Warum Gold zum Jahresende explodiert
22.12.2025

Gold glänzt wie lange nicht mehr. Der Goldpreis markiert neue Rekorde, während Unsicherheit, Notenbanken und geopolitische Risiken die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...

DWN
Politik
Politik Staatsmilliarden für E-Autos: Warum Kaufprämien den Markt nicht stabilisieren
22.12.2025

Ab 2026 soll der Kauf von Elektroautos staatlich bezuschusst werden. Die Erfahrung aus Ländern wie Norwegen und Australien zeigt jedoch,...