Finanzen

China erhöht Goldbestände den siebten Monat in Folge

Lesezeit: 2 min
09.06.2023 10:18  Aktualisiert: 09.06.2023 10:18
Chinas Zentralbank hat im Mai ihre Goldreserven weiter aufgestockt. Zugleich gingen die chinesischen Dollarbestände weiter zurück. Weitere Gold-Käufe werden erwartet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China hat seine Goldreserven den siebten Monat in Folge aufgestockt. Die Zentralbank des Landes teilte am Mittwoch mit, dass sie ihre Goldbestände im Mai um weitere etwa 16 Tonnen erhöht hat. In den sieben Monaten von November 2022 bis Mai stiegen ihre Goldbestände um insgesamt 144 Tonnen und belaufen sich nun offiziell auf etwa 2.092 Tonnen.

Die Zentralbanken der Welt kauften im vergangenen Jahr eine Rekordmenge Gold, da die Staaten das Edelmetall angesichts der zunehmenden geopolitischen Unsicherheit und der hartnäckigen weltweiten Inflation horteten. Und auch wenn die Käufe im ersten Quartal 2023 gegenüber dem vierten Quartal 2022 um 40 Prozent zurückgingen, gehen Goldbeobachter dennoch davon aus, dass die Käufe dieses Jahr robust bleiben werden.

Laut einer im Mai veröffentlichten Umfrage des World Gold Council wird Gold von den Zentralbanken weiterhin positiv bewertet. Demnach beabsichtigen 24 Prozent der Zentralbanken, ihre Goldreserven im Verlauf der nächsten zwölf Monate zu erhöhen. Zudem erwarten 62 Prozent der befragten Zentralbanken, dass der Anteil des Goldes an den Währungsreserven - im dritten Quartal 2022 lag er bei 15 Prozent - steigen wird, gegenüber nur 46 Prozent im letzten Jahr.

Der Optimismus der Zentralbanken gegenüber Gold wird der Umfrage zufolge begleitet von einem stärkeren Pessismismus im Hinblick auf die Rolle des Dollars als in früheren Umfragen. Die Hälfte der befragten Zentralbanken glaubt, dass der Anteil des Dollars an den globalen Währungsreserven (51 Prozent im dritten Quartal 2022) in fünf Jahren nur noch zwischen 40 und 50 Prozent liegen wird.

Die London Bullion Market Association geht davon aus, dass die starke Nachfrage der Zentralbanken auch in diesem Jahr anhalten wird, sagte die Vorstandsvorsitzende Ruth Crowell Anfang der Woche in einem Interview mit Bloomberg TV. Auf die Zentralbanken entfiel im vergangenen Jahr fast ein Viertel der weltweiten Goldnachfrage. Nur Singapur war im ersten Quartal ein größerer Käufer als China.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die jüngste Serie chinesischer Goldkäufe begann im November. Davor hatte das Land einige Jahre lang keine Goldkäufe mehr gemeldet. Zuletzt erhöhte China seine Goldreserven in den zehn Monaten bis September 2019, und davor endete eine Welle von Zuflüssen Ende 2016. Einige Analysten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächlichen chinesischen Goldkäufe deutlich höher waren, als offiziell gemeldet wurde.

Trotz der jüngsten Erhöhung der chinesischen Goldreserven sind die Devisenreserven des Landes insgesamt von 3,2 Billionen Dollar Ende April auf 3,18 Billionen Dollar Ende Mai gesunken, wie die People's Bank of China mitteilte. Dies deutet auf einen weiteren Rückgang der chinesischen Dollarreserven im Einklang mit Chinas Bemühungen, den Yuan als Reservewährung zu etablieren.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...