Finanzen

DWN-Aktienticker: Bank-Aktien auf dem Weg zu neuen Höhen?

Lesezeit: 4 min
04.08.2023 16:02  Aktualisiert: 04.08.2023 16:02
Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Bank-Aktien, dem Spiegelbild der Wirtschaft. Entdecken Sie, warum diese Anlageklasse sowohl reizvoll als auch komplex ist und welchen Einfluss aktuelle Trends und Herausforderungen darauf haben.
DWN-Aktienticker: Bank-Aktien auf dem Weg zu neuen Höhen?
Der DWN-Aktienticker stellt jeweils drei interessante Unternehmen aus einen Bereich vor. (Foto: iStock.com/monsitj)
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Finanzmärkte sind ein buntes und lebendiges Feld, und Bank-Aktien spielen stets eine Schlüsselrolle. Erfahrene Anleger kennen die reflektierende Beziehung, die Bank-Aktien zur Gesamtwirtschaft haben - mit einer prosperierenden Wirtschaft florieren auch die Banken und umgekehrt. Heute richten wir den Fokus auf drei Banken, um zu ergründen, was sie zu verlockenden Anlageoptionen macht.

Bank-Aktien haben im Laufe der Geschichte immer eine feste Position im globalen Finanzmarkt eingenommen. Ihre Preise sind häufig eng mit Wirtschaftszyklen verbunden, da Banken eine zentrale Rolle bei der Gewährung von Krediten und damit der Finanzierung des Wirtschaftswachstums spielen. Im Laufe der Zeit haben sich Banken diversifiziert und expandiert, um neue Märkte und Kunden zu erreichen und neue Technologien einzusetzen. Dies hat zur gesteigerten Belastbarkeit des Sektors und zur Entstehung von Investitionsmöglichkeiten beigetragen.

Aktuelle Trends und Herausforderungen in der Bankenbranche

Die derzeitigen Markttrends bei Bank-Aktien sind stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation und spezifischen Branchentrends geprägt. Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hatte zum Beispiel Druck auf die Margen im traditionellen Bankgeschäft ausgeübt. Gleichzeitig haben regulatorische Anpassungen und technologische Fortschritte den Sektor zur Anpassung und Innovation gezwungen. Die Zinsen sind nun wieder merklich gestiegen, was den Banken bessere Wirtschaftlichkeitschancen bietet.

Dennoch ist das Investieren in Bank-Aktien nicht ohne Risiken. Wirtschaftsschwankungen, Zinsänderungen und strengere Regulierungen können die Rendite beeinflussen. Doch es gibt auch Potenziale. Banken, die es schaffen, sich in dieser Landschaft zu behaupten und zu gedeihen, können solide Gewinne erzielen. Im Folgenden stellen wir drei Banken vor, die solide Fundamentaldaten aufweisen und vielversprechende Aussichten auf Umsatz und Gewinn für die kommenden Jahre bieten.

Commerzbank (ISIN DE000CBK1001) - Innovation und individueller Kundenservice als Schlüssel zum Erfolg

Die Commerzbank AG ist eine renommierte Geschäftsbank mit internationaler Präsenz und Hauptsitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie offeriert ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio, einschließlich Privat- und Firmenkundenbanking, Vermögensverwaltung und Versicherungsdienstleistungen. Die Commerzbank ist bekannt für ihre innovativen Ansätze und ihren Kundenservice, der auf Individualität und persönliche Beratung ausgerichtet ist.

Die Commerzbank AG-Aktie ist derzeit Gegenstand intensiver Analystenbewertungen. Achtzehn Analysten haben sich zur Aktie geäußert und die durchschnittliche Empfehlung lautet "Aufstocken". Der letzte Schlusskurs lag bei 10,85 Euro, doch das mittlere Kursziel, das von den Analysten vorgeschlagen wurde, erreicht 13,20 Euro. Dies zeigt einen ermutigenden Aufwärtstrend mit einem potenziellen Wachstum von 21,66%, das für Investoren attraktiv sein könnte.

In einem aktuellen Bericht hat das Analysehaus Warburg Research seine Einstufung für die Commerzbank AG-Aktie auf "Buy" bestätigt, mit einem Kursziel, das nur geringfügig unter dem Durchschnitt liegt, bei 13,10 Euro. Der Analyst Andreas Pläsier betonte am Dienstag in seinem Ausblick auf den Quartalsbericht, dass trotz der Belastungen durch die M-Bank, starke Ergebnisse erwartet werden. Dies signalisiert ein robustes Vertrauen in die Performance der Bank, unabhängig von temporären Herausforderungen.

ING Groep (ISIN NL0011821202) - Eine führende Kraft in digitalen Finanzlösungen

Die ING Groep, eine globale Finanzinstitution mit niederländischen Wurzeln, bietet eine breite Palette von Dienstleistungen, einschließlich Bankgeschäft, Investitionen und Versicherungen. Ihre Stärken liegen in ihrer innovativen digitalen Plattform, die den Kunden einen unkomplizierten und direkten Zugang zu Finanzdienstleistungen bietet. Der Hauptsitz der ING Groep befindet sich in Amsterdam, Niederlande.

Die Aktie der ING Groep, wird aufgrund ihrer vielversprechenden Performance von Analysten immer stärker beachtet. Nach aktuellen Prognosen empfehlen 22 Analysten eine Aufstockung des Aktienbestandes. Mit einem letzten Schlusskurs von 13,25 Euro und einem mittleren Kursziel von 15,80 Euro, sehen die Experten ein Aufwärtspotential von rund 19,23 Prozent. Dies spiegelt das wachsende Vertrauen in die Bank und ihre robuste Geschäftsstrategie wider.

Besonders erwähnenswert ist das Analysehaus Jefferies, das kürzlich sein Kursziel für ING vor Quartalszahlen (03. August) von 16,80 Euro auf 17,50 Euro erhöht hat, und seine positive Einstufung "Buy" beibehält. Analystin Flora Bocahut ist der Meinung, dass die starken Kennzahlen der Bank als Katalysator für weitere Kurssteigerungen dienen könnten. Die erwartete Verbesserung des Zinsüberschusses und die voraussichtliche Ankündigung von Aktienrückkäufen könnten zusätzliche Impulse setzen. Bocahut hebt hervor, dass die ING zu ihren "Top Picks" im Finanzsektor gehört.

BNP Paribas (ISIN FR0000131104) - Auf dem Weg zur Spitze: Innovation und Nachhaltigkeit

Die BNP Paribas ist eine der führenden Banken in Europa und eine bedeutende Playerin im globalen Bankensektor. Sie bietet vielfältige Dienstleistungen in den Bereichen Retail Banking, Corporate und Investment Banking, Vermögensverwaltung und Versicherung. Mit einem starken Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit strebt BNP Paribas danach, in einer sich schnell wandelnden Welt führend zu sein. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Paris, Frankreich.

Die BNP Paribas-Aktie steht bei Analysten in hohem Ansehen, wie die durchschnittliche Empfehlung "Kaufen" von insgesamt 22 Analysten bezeugt. Der letzte Schlusskurs lag bei 58,90 EUR, doch das mittlere Kursziel, das diese Finanzexperten vorsehen, beträgt stolze 76,46 EUR. Dies bedeutet einen beachtlichen Aufschlag von fast 30% gegenüber dem aktuellen Kurs. Eine derartige Prognose deutet auf ein großes Vertrauen in die zukünftige Performance der Aktie hin, und spiegelt die allgemeine positive Haltung der Analysten gegenüber BNP Paribas wider.

Das renommierte Analysehaus Jefferies bestätigt diesen Optimismus, indem es das Kursziel für BNP Paribas nach Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal von 89 auf 90 Euro erhöht hat. Ihre Einstufung blieb dabei auf "Kaufen". Die Analystin Flora Bocahut argumentiert, dass diese positiven Quartalsergebnisse die Markterwartungen beflügeln sollten. Zusätzlich betont sie, dass die Aktienrückkäufe der französischen Großbank die Kursperformance der Aktie bis zum Jahresende stützen dürften. Dies spricht für eine weitere Stärkung des Vertrauens der Investoren in die BNP Paribas-Aktie.

Fazit: In der anspruchsvollen Landschaft der Finanzmärkte bieten Bank-Aktien sowohl Risiken als auch attraktive Investitionsmöglichkeiten. Während sie von wirtschaftlichen Schwankungen, Zinsänderungen und strengeren Regulierungen beeinflusst werden, bieten solide und anpassungsfähige Banken wie die Commerzbank, die ING Groep und die BNP Paribas vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.

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Andreas Opitz ist ein freier Journalist und beschäftigt sich hauptsächlich mit Finanzthemen. Er hat sich auf die technische Analysen und Fundamentaldaten von Aktien spezialisiert.

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein. Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrags kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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