Politik

Luftangriffe auf Krim-Brücke: Russland kündigt Vergeltung an

Nach ukrainischen Raketenangriffen auf die Krim-Brücke am Samstag hat Russland Vergeltung angekündigt. Lesen Sie mehr darüber und weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg.
12.08.2023 16:24
Aktualisiert: 12.08.2023 16:24
Lesezeit: 3 min
Luftangriffe auf Krim-Brücke: Russland kündigt Vergeltung an
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, spricht während einer Pressekonferenz. (Foto: dpa) Foto: Maxim Shipenkov

Die russische Luftabwehr hat am Samstag die Abwehr umfangreicher ukrainischer Angriffe auf die Krim-Brücke und die von Russland annektierte Halbinsel Krim gemeldet. Es seien S-200-Raketen abgefangen worden, die die Brücke über die Meerenge von Kertsch zwischen der Krim und Russland treffen sollten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Wegen der Angriffe sei die 19 Kilometer lange Brücke, welche die Krim mit dem russischen Festland verbindet, zweimal für den Verkehr gesperrt worden.

Russland kündigt nach dem Angriff auf die Krim-Brücke Vergeltung an. "Es gibt keine Rechtfertigung für solche barbarischen Handlungen und sie werden nicht unbeantwortet bleiben", schreibt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, im Kurznachrichtendienst Telegram. Auf Bildern, die am Samstag in den russischen sozialen Medien kursierten, schien die Brücke in Rauch gehüllt zu sein.

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Die Verteidigungsministerium teilte außerdem mit, am Samstag seien 20 ukrainische Drohnen abgeschossen worden, die Ziele auf der Krim zerstören sollten. Es habe keine Verletzten und keine Schäden gegeben, berichtete das Ministerium auf Telegramm. Demnach wurden 14 Drohnen durch Luftabwehrsysteme zerstört und sechs durch elektronische Kampfführung ausgeschaltet.

Die Ukraine bekennt sich fast nie öffentlich zu solchen Angriffen, hat aber erklärt, die Zerstörung der militärischen Infrastruktur Russlands sei für ihre Gegenoffensive entscheidend. (Reuters/gu)

Weiter Meldungen zum Ukraine-Krieg:

14.24 Uhr - Die Ukraine hat mit der Registrierung von Schiffen begonnen, die einen von dem Land eingerichteten Korridor im Schwarzen Meer nutzen wollen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Den Korridor sollen in der Ukraine festsitzende Schiffe nutzen können, die von der russischen Invasion überrascht wurden und wegen des Krieges die Häfen nicht verlassen haben. Nach Informationen, die Reuters vorliegen, hat bislang kein Reeder ein Schiff für die Fahrt durch die Passage angemeldet. Das Schwarze Meer wird von der russischen Flotte beherrscht. Russland hat bislang offen gelassen, ob es Schiffe, die dem Korridor nutzen, angreifen wird.

10.11 Uhr - In der Oblast Saporischschja ist bei einem russischen Angriff auf die Stadt Orichiw nach Angaben der ukrainischen Regierung ein Polizist getötet worden. Zwölf Menschen seien zudem verletzt worden, teilt Innenminister Ihor Klymenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Unter den Verletzten seien vier Polizisten. Die russischen Truppen hätten eine gelenkte Fliegerbombe eingesetzt. Der größte Teil der Oblast Saporischschja im Südosten der Ukraine grenzt direkt an die Frontlinie.

08.55 Uhr - Bei einem russischen Angriff auf die Oblast Charkiw ist nach ukrainischen Angaben eine Frau getötet worden. Am frühen Morgen sei das Dorf Kupjansk-Wuslowyj im Bezirk Kupjansk beschossen worden, teilt der Gouverneur der im Nordosten der Ukraine gelegenen Oblast Charkiw, Oleh Synehubow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Ein Wohngebäude wurde beschädigt. Eine 73-jährige Frau starb." Östliche Teile von Charkiw grenzen direkt an die Frontlinie. Die ukrainischen Streitkräfte haben dort in den vergangenen Wochen eine Zunahme russischer Angriffe gemeldet. Die Regionalbehörden haben bereits angekündigt, die Zivilbevölkerung aus den Ortschaften in Sicherheit zu bringen, die der Frontlinie im Bezirk Kupjansk am nächsten liegen. Russland bestreitet immer wieder, gezielt die Zivilbevölkerung anzugreifen. In dem seit 18 Monaten währenden Krieg wurden Tausende Menschen getötet. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mussten ihre Wohnorte verlassen, viele von ihnen sind ins Ausland geflohen. Zahlreiche Städte und Dörfer in der Ukraine wurden zerstört.

05.55 Uhr - Russland hat eigenen Angaben zufolge 20 ukrainische Drohnen über der Krim zerstört. Bei dem Angriffsversuch habe es keine Opfer und keine Schäden gegeben, teilt das Verteidigungsministerium über die Nachrichten-App Telegram mit. Demnach wurden 14 Drohnen durch Luftabwehrsysteme abgeschossen und sechs durch elektronische Kampfführung ausgeschaltet. Reuters konnte den Bericht nicht unabhängig verifizieren.

05.15 Uhr - Frankreich verurteilt den russischen Raketenangriff, bei dem ein achtjähriger Junge ums Leben gekommen ist. Die jüngsten russischen Raketenangriffe, bei denen ein Kind in der Westukraine getötet wurde, stellen "Kriegsverbrechen dar und dürfen nicht ungestraft bleiben", erklärt das französische Außenministerium am späten Freitag (Ortszeit) in einer Erklärung. "Diese Angriffe zielten erneut auf zivile Infrastrukturen, darunter auch auf Wohngebiete, was eine eklatante Verletzung der internationalen humanitären Rechte darstellt", heißt es weiter. Frankreich werde in enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern seine militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken, insbesondere bei der Stärkung der Luftabwehrkapazitäten. Moskau bestreitet, absichtlich Zivilisten anzugreifen. (Reuters)

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