Politik

Bund muss deutlich weniger Schulden machen

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren Energiekosten.
26.09.2023 11:53
Aktualisiert: 26.09.2023 11:53
Lesezeit: 1 min

Der Bund muss sich in diesem Jahr deutlich weniger Geld von Investoren leihen als bislang geplant. Im bevorstehenden vierten Quartal werde die Mittelaufnahme um insgesamt 31 Milliarden Euro niedriger ausfallen, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Dienstag mitteilte.

"Das reduzierte Emissionsvolumen ergibt sich aus dem geringeren Finanzierungsbedarf des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen, insbesondere im Zusammenhang mit den Maßnahmen des Bundes zur Bewältigung der Energiekrise", hieß es zur Begründung.

Bereits im Sommerquartal sammelte die Finanzagentur 14 Milliarden Euro weniger bei Anlegern ein als zunächst geplant. Der Grund: Wegen niedriger Energiekosten muss die Bundesregierung für die Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme deutlich weniger Geld ausgeben als befürchtet. Insgesamt hat die Regierung bis zu 200 Milliarden Euro für Strom- und Gaspreisbremse sowie die Stabilisierung von Versorgern bis Frühjahr 2024 reserviert.

Insgesamt will sich der Bund in diesem Jahr die Rekordsumme von rund einer halben Billion Euro von Investoren leihen, etwa 45 Milliarden Euro weniger als Ende 2022 anvisiert. Das Geld dient dazu, neben den Aufwendungen für die Energiekrise auch das erwartete Defizit im Haushalt von Bundesfinanzminister Christian Lindner zu stopfen.

Hinzu kommt, dass der Bund Wertpapiere im Wert von mehr als 300 Milliarden Euro an die Investoren zurückzahlen muss - allein im bevorstehenden vierten Quartal sind es mehr als 81 Milliarden Euro. Dafür wird eine Refinanzierung benötigt.

Die großen Ratingagenturen bewerten die Bonität Deutschlands mit der Bestnote AAA. Das signalisiert Anlegern einen extrem geringes Ausfallrisiko, wenn sie Geld dem deutschen Staat leihen. Dieser wiederum profitiert vom "Triple-A"-Status, da er sich zu vergleichsweise günstigen Konditionen Geld leihen kann. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...