Politik

KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen demnach weniger und fahren langsamer.
27.09.2023 10:12
Aktualisiert: 27.09.2023 10:12
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Mittelstand hat einer Studie zufolge die heftigen Preisausschläge auf den Energiemärkten durch den Krieg gegen Russland gut verkraftet. Im März 2023 reduzierten 72 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihren Energieverbrauch durch Maßnahmen wie die Absenkung der Raumtemperatur oder spritsparendes Fahren, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Sonderbefragungen der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Weitere 9 Prozent planten dies. Auch aufwendigere Maßnahmen wie Investitionen in Energieeffizienz oder in die Erzeugung von Strom/Wärme aus erneuerbaren Energien wurden von 19 beziehungsweise 15 Prozent umgesetzt.

"Die momentane Lage der kleinen und mittleren Unternehmen mit Blick auf die Energiekostenbelastung ist weitestgehend entspannt - auch weil die Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht und beispielsweise durch energiebewusstes Verhalten ihre Kosten gesenkt haben", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Dass sich Einsparbemühungen für die Unternehmen auszahlen, wird der Studie zufolge auch mit Blick auf den Energiekostenanteil im Mittelstand deutlich. Schon vor Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2021 machten bei etwa einem Drittel der mittelständischen Unternehmen die Energiekosten maximal 2 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Diese Gruppe habe sich seitdem noch einmal vergrößert - auf 42 Prozent im Frühjahr 2023, was rund 1,6 Millionen Unternehmen entspricht. Bei weiteren 31 Prozent liegen die Energiekosten zwischen 2 und 5 Prozent des Umsatzes, bei jedem fünften Mittelständler zwischen 5 und 10 Prozent. Gleichzeitig halbierte sich der Anteil der Mittelständler mit einem hohen Energiekostenanteil von mehr als 10 Prozent von 16 auf 7 Prozent.

Mit Blick auf künftige Einsparmöglichkeiten zeigt sich, dass gut ein Viertel der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen umgesetzt und außerdem noch weitere geplant hat. Ähnlich viele haben bisher weder Sparmaßnahmen durchgeführt noch geplant. Zugleich geben 41 Prozent an, alle zur Verfügung stehenden Sparmaßnahmen ausgeschöpft zu haben. (Reuters/gu)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...

DWN
Finanzen
Finanzen Klöckner & Co-Aktie hebt ab: Übernahmefantasie und positive Analysteneinstufung treiben Aktienkurs
08.12.2025

Die Klöckner-Co-Aktie schießt hoch, weil erneut Übernahmegespräche kursieren. Doch hinter dem Kurssprung steckt eine lange...

DWN
Politik
Politik EU-Krisenpolitik: Ein Plüschelefant gegen Putin und Trump
08.12.2025

Ein harmloser Plüschelefant entlarvt ein System voller Überregulierung und geopolitischer Schwäche. Warum ein Plüschelefant die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa unterschätzt die Rohstoffkrise: Ex-Rio-Tinto-Chef stellt der EU ein vernichtendes Urteil aus
08.12.2025

Europa will sich aus der Rohstoffabhängigkeit von China befreien,doch laut Jakob Stausholm, dem langjährigen Chef des Bergbaukonzerns Rio...

DWN
Technologie
Technologie Stromproduktion: Rekord bei Strom aus Wind und Sonne
08.12.2025

Deutschlands Stromproduktion hat im Sommer neue Rekorde erreicht: Windkraft und Photovoltaik dominieren, Kohle verliert weiter. Doch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Industrieproduktion im verarbeitenden Gewerbe setzt Erholung fort
08.12.2025

Die deutsche Industrieproduktion legt erneut zu – vor allem der Bau liefert Rückenwind. Nach dem Einbruch im Sommer mehren sich positive...