Unternehmen

Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber erst für 2024 erwartet.
02.10.2023 09:59
Aktualisiert: 02.10.2023 09:59
Lesezeit: 1 min

Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist wieder besser als vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Das entsprechende Konsumbarometer kletterte im Oktober auf 95,06 Punkte von 94,65 Zählern im Vormonat, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag mitteilte. Eine Trendwende erkennt der Verband darin aber noch nicht. "Eine Erholung wird voraussichtlich erst im Jahr 2024 einsetzen", so der HDE. "Erst dann wird der private Konsum wieder ein Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums in Deutschland sein können."

Immerhin: Bei der Anschaffungsneigung hält der positive Trend der vergangenen Monate an, während die Sparneigung im Gegensatz dazu nachlässt. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher verlagern ihre Ausgaben somit vom Sparen zum Konsum" so der HDE. "Daher ist im vierten Quartal dieses Jahres zumindest nicht mit einem Einbruch des privaten Konsums zu rechnen."

Auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland blicken die Verbraucher pessimistisch. Ihre Konjunkturerwartungen trübten sich geringfügig ein. Auch ihre eigenen Einkommenserwartungen schraubten die Konsumenten zurück. Die "erwartete verhaltene Entwicklung der finanziellen Möglichkeiten" würden dazu beitragen, dass in diesem Jahr nicht mit einer deutlichen Erholung des privaten Konsums zu rechnen ist.

Die führenden Institute gehen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung davon aus, dass der Konsum im kommenden Jahr wieder besser in Schwung kommt. "Mittlerweile haben die Löhne auf die Teuerung reagiert, so dass die Kaufkraft der Beschäftigten wieder steigen wird", sagen die Ökonomen voraus. Die Inflationsrate ist im September mit 4,5 Prozent so niedrig ausgefallen wie seit Kriegsbeginn nicht mehr.

Das HDE-Konsumbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1600 Personen. Sie werden zu Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanzieller Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren befragt. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...