Wirtschaft
Anzeige

BRICS-Erweiterung: Große Potenziale, große Probleme

BRICS wird mit der Aufnahme zweier Golfstaaten zu einer einzigartigen Energie- und Rohstoffmacht. Können die neuen Mitglieder ihr wirtschaftliches Potenzial abrufen? Die Konstellation war wohl nie so gut wie heute.
19.10.2023 09:58
Aktualisiert: 19.10.2023 09:58
Lesezeit: 2 min
BRICS-Erweiterung: Große Potenziale, große Probleme
Höher, weiter, besser – und schöner sowieso. Auch die Arabischen Emirate lassen ihren Reichtum nun in die BRICS-Gruppe einfließen. (Foto: Jag_cz/iStock) Foto: Jag_cz

BRICS wird zum 1. Januar 2024 sechs neue Mitglieder aufnehmen. Vor allem China hatte darauf gedrängt, dem Block mehr globales Gewicht zu verleihen. Neben dem Reich der Mitte sind bisher Brasilien, Russland, Indien und Südafrika Teil des Staatenbündnisses, das manchmal als eine Art strategische Interessenvertretung des „globalen Südens“ angesehen wird. Neu eingeladen wurden nun Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Betrachtet man die Neuzugänge auf einer Weltkarte, fällt zuallererst auf, dass sie sich größtenteils entlang strategisch wichtiger (Schiff-)Handelswege in geopolitisch relevanten Weltregionen befinden. So führt der Beitritt Saudi-Arabiens, Irans und der Emirate dazu, dass der Persische Golf und damit ein erheblicher Teil des weltweiten Öl- und Gashandels fortan von BRICS-Staaten eingerahmt wird. Auch der Umkreis des Roten Meers und dessen nördlicher Zugang in Form des Suez-Kanals wird von Ägypten und Saudi-Arabien kontrolliert.

Zischen großen Visionen und ernüchternder Realität

Beim genaueren Hinsehen bemerkt man: Der neue Block ist eine absolute Energiemacht. Der Staatenbund versammelt durch die Aufnahme der beiden größten Golfstaaten und des Iran einen Löwenanteil der globalen Öl- und Gasversorgung auf sich. 6 der 10 größten Ölbohrungs-Nationen sind Teil von BRICS, das zudem einen Großteil der weltweiten Rohstoffversorgung beansprucht. Mit Brasilien, Indien, China, Russland und Argentinien sind jetzt fünf der bedeutendsten Getreide-Produzenten an Bord. Derweil kontrolliert das Reich der Mitte fast im Alleingang die Lieferketten von Kobalt, Lithium und seltenen Erden.

Als drittes fällt der Blick auf die einzelnen Neumitglieder. So heterogen diese Länder teilweise sind, so weisen sie doch alle ein großes wirtschaftliches Potenzial auf. Aber ob sie das auch abrufen können?


DWN
Finanzen
Finanzen Frankreichs Schulden bedrohen Europa: Kommt jetzt die Eurokrise zurück?
23.11.2025

Steigende Zinsen, explodierende Schulden, nervöse Märkte: Europa erlebt ein gefährliches Déjà-vu. Immer mehr Experten warnen vor einer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 645 Millionen Euro Verlust: Cannabis-Betrug und Geldwäsche-Netzwerk erschüttern Europa
23.11.2025

Europa ist von einem der größten Cannabis-Investmentbetrugsfälle der letzten Jahre erschüttert worden, der Anleger in mehreren Ländern...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Friedensplan: Welche Aktien vom Ende des Ukraine-Krieges profitieren könnten – und welche nicht
23.11.2025

Frieden bedeutet nicht nur geopolitische Stabilität, es zieht auch ein gigantisches Investitionsprogramm nach sich. Wer auf die richtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritische Rohstoffe: Ein Fund in Grönland sorgt für Streit
23.11.2025

In einer abgelegenen Mine in Westgrönland wurden gleich mehrere kritische Rohstoffe entdeckt, die für Mikrochipproduktion, Rüstung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...