Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – dieser Spruch dehnt sich mittlerweile auch in den Bereich der Armut aus. Die neuesten Daten der amerikanischen Arbeitsministerium (BLS) zufolge erreichte die Zahl der amerikanischen Haushalte, die in Armut leben und auf Essensmarken angewiesen sind, einen neues Allzeit-Hoch.
23,3 Millionen Haushalte waren im Mai auf Essensmarken angewiesen bzw. 46,5 Millionen Amerikaner. Dass entspricht einer Erhöhung von 222.157 Menschen innerhalb nur eines Monats. Und dies ist fast drei Mal wie die Zahl der Amerikaner, die im Juni dem BLS zufolge einen Job gefunden haben.
Die Zahl wird weiter steigen. Die amerikanische Wirtschaft zeigt derzeit alles andere als eine Erholung. Im zweiten Quartal wuchs das US-BIP lediglich um 1,5 Prozent (hier) und der Privatkonsum verlangsamt sein Wachstum stetig. Dieser macht aber immerhin 70 Prozent des amerikanischen BIPs aus.
Zudem ist die Dunkelziffer der in Armut lebenden US-Bürger deutlich höher, als die aktuellen Daten zu den Lebensmittelmarken vermuten lassen. Essenskarten erhalten nur diejenigen Amerikaner, die als arbeitsfähige Bürger zwischen 16 und 60 Jahren nachweisen können, dass die Arbeit suchen und auch bereits sind, unangenehme oder kaum helfende Arbeiten anzunehmen. Amerikaner, die schon aufgeben haben, sich immer und immer wieder vergebens nach einer Arbeit umzusehen, sind hier gar nicht beinhaltet. Darüber hinaus können Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren, die keine Kinder haben lediglich maximal 3 Monate innerhalb von drei Jahren Essensmarken erhalten.