Immobilien
Anzeige

Sanierungspflicht entwertet Betongold der Deutschen

Für deutsche Immobilien-Besitzer wird es jetzt brenzlig: Das neue Heizungsgesetz und die EU-Gebäuderichtlinie drohen den Wert der eigenen vier Wände zu pulverisieren. Habecks Wärmewende entpuppt sich als kostspieliges Desaster.
20.12.2023 11:35
Aktualisiert: 20.12.2023 11:35
Lesezeit: 2 min
Sanierungspflicht entwertet Betongold der Deutschen
Ein Großteil des deutschen Gebäudebestands muss also saniert werden – mit neuen Heizsystemen und/oder einer besseren Isolation. (Foto: iStock/FooTToo) Foto: FooTToo

Viele entsetzte Hausbesitzer dürften sich zurzeit mit den Worten von Albert Einstein fragen: „Bin nur ich verrückt oder alle anderen im Land?“ Nun ja, wie oben dargelegt, ist doch eher am Verstand der Regulatoren zu zweifeln. Es gibt durchaus einige Experten, teilweise sogar Politiker von Regierungs-Parteien, die einmal genauer nachgerechnet haben und die gesamte Wärmewende im Prinzip als kostspieliges Desaster entlarven.

Vermögensschock

Ein Großteil des deutschen Gebäudebestands muss also saniert werden – mit neuen Heizsystemen und/oder einer besseren Isolation (Dachsanierung, Dämmung der Außenwände mit Styropor, dickere Fenstergläser et cetera). Die Beratungsfirma Ernst Young (EY) schätzt, dass durch die neuen Vorschriften rund 80 Prozent aller deutschen Wohngebäude renoviert werden müssen. EY kalkuliert mit durchschnittlichen Sanierungskosten von 1000 Euro pro Quadratmeter sanierungsbedürftiger Wohnfläche und ermittelt damit Gesamtkosten von grob 3.000 Milliarden Euro bei einer Umsetzung der energetischen Zielvorgaben auf den gesamten Wohnimmobilien-Bestand in Deutschland.

Das klingt plausibel. FDP-Energieexperte Michael Kruse beziffert die Kosten nur durch das Heizungsgesetz in einer groben Betrachtung auf mindestens 2.400 Milliarden (80.000 Euro je Wärmepumpe bei 30 Millionen Haushalten mit fossilen Heizsystemen). Wirtschaftsminister Robert Habeck dagegen hatte im Gesetzesentwurf zunächst von nur 130 Milliarden Euro Umbaukosten durch das GEG gesprochen (fast zwanzigmal weniger) und die Förderbank KfW die Umsetzung der EU-Richtlinie mit 254 Milliarden beziffert. Habeck schätzt die Mehrkosten einer neuen Wärmepumpe auf maximal 20.000 Euro gegenüber dem Neubau eines Gasheizungssystems.

Wer Recht hat, wird die Realität zeigen. An den derzeitigen Entwicklungen am Immobilienmarkt erahnt man, wohin die Reise geht. Ihren Anfang hat sie genommen, denn lange Zeit wurde im Bundestag über das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) gestritten, zuletzt gab es ein Veto vom Bundesverfassungsgericht wegen formeller Mängel im Abstimmungsprozess. Schlussendlich wurde das kontroverse Gesetz dann doch beschlossen. Für Hauseigentümer ist das eine sehr schlechte Nachricht. Warum, das erklären wir im folgenden Text.


DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...

DWN
Panorama
Panorama Grüne Stadt der Zukunft: Wie realistisch CO2-neutrale Metropolen bis 2040 sind
20.12.2025

Städte sollen Europas Klima-Rettungsanker werden – doch zwischen Vision und Wirklichkeit klafft eine Lücke. EU-Ziele, Modellstädte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chefin der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt: Die Deindustrialisierung ist real
20.12.2025

Kerstin Maria Rippel ist Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Im DWN-Interview sagt sie, dass Berlin nach dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenkapitalbildung: Immobilienkauf laut IfW-Studie für Millennials schwerer
20.12.2025

Eigenkapitalbildung wird für viele Kaufwillige zur größten Hürde: Eine neue Studie vergleicht, wie stark sich die Anforderungen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-CO2-Zoll wird ausgeweitet: Kommt die nächste Stufe für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte?
20.12.2025

Der EU-CO2-Zoll steht vor der nächsten Ausbaustufe: Brüssel will ihn auf Haushaltsgeräte und weitere Industrieprodukte ausdehnen. Ab...

DWN
Politik
Politik Neues Ranking: Wer jetzt über Europas Zukunft entscheidet
20.12.2025

Donald Trumps Aufstieg an die Spitze des aktuellen Politico-Rankings zeigt, wie stark externe Kräfte Europas Politik inzwischen bestimmen....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Rallye mehrerer Technologieunternehmen treibt US-Aktien an
19.12.2025

Die US-Aktien unterbrachen ihre jüngste Verlustserie und stiegen am Freitag, da Anzeichen einer abkühlenden Inflation und nachlassende...