Nach dem Tod des führenden russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny haben deutsche Politiker mit Bestürzung reagiert. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Michael Roth (SPD), schrieb am Freitag auf X, Russlands Präsident Wladimir Putin handele „wie ein Mafia-Pate, ganz in der Tradition Stalins: Hin und wieder ein Auftragsmord, um kritische Geister, die seine Allmacht infrage stellen, einzuschüchtern“. Russland sei eine Diktatur aus dem Lehrbuch.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach nannte Nawalny auf X einen Helden. „Durch seinen Widerstand hat er früh der Welt klargemacht, dass Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt ist.“
Die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, schrieb auf X: „Was für ein mörderisches System. Nawalny war Putins Angstgegner.“ Er habe für ein Russland gestanden, in dem Meinungen frei und Wahlen fair seien. Grünen-Chef Omid Nouripour schrieb auf X: „Sein Mut lebt weiter in den Menschen, die sich gegen die russische Diktatur stellen.“
Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen bezeichnete Nawalnys Tod auf X als „schrecklich und traurig“. Nawalny sei «ein großer Mann mehr, den Putin auf dem Gewissen hat.“
Die Linken-Politiker Dietmar Bartsch und Martin Schirdewan bezeichneten Nawalnys Tod als „politischen Mord“. „Sein erschütternder Tod geht auf das Konto Moskaus, das Putins schärfsten Kritiker eingekerkert hatte», schrieb Bartsch auf X. „Das ist zweifelsfrei ein politischer Mord, wie er nur unter Despoten möglich ist. Abscheulich! RIP“. Linken-Chef Schirdewan sprach ebenfalls von einem „politischen Mord mit Ansage“ und forderte eine internationale Aufklärung des Falls.
Nawalny starb nach Angaben der russischen Justiz am Freitag in Haft. Demnach brach der 47-Jährige nach einem Spaziergang in seiner sibirischen Strafkolonie zusammen. (dpa)