Finanzen

Bundesbank-Initiative: Bargeld muss erhalten bleiben

Lesezeit: 2 min
04.03.2024 06:30
In Deutschland werden Barzahlungen zunehmend erschwert. Auf Initiative der Bundesbank setzt sich nun das Nationale Bargeldforum für den Erhalt der Geldscheine als Zahlungsmittel ein.
Bundesbank-Initiative: Bargeld muss erhalten bleiben
Wenn es kein Bargeld mehr gäbe, könnten Händler im Falle technischer Störungen nichts mehr verkaufen. Die Bundesbank setzt sich für den Erhalt von Barzahlungen ein. (Foto: dpa)
Foto: Jonas Walzberg

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In Sachen Bargeld wird es für die Deutschen immer schwieriger. Bankfilialen schließen und Geldautomaten werden abgebaut. Auch bei einigen Gastronomen und Händlern wird eine Barzahlung bereits abgelehnt, wie eine Umfrage der Verbraucherzentrale Bund (VZBV) ergab. Ein gutes Viertel der Befragten gab dabei an, dass sich die Wege zum Abheben des Bargeldes verlängert habe. Gleichzeitig seien die Kosten für die Bargeldabhebung gestiegen. Ebenfalls ein gutes Viertel der Befragten bestätigte, dass sie im vergangenen halben Jahr zumindest einmal eine Barzahlung nicht tätigen konnten, weil diese nicht möglich war.

Auf Initiative der Deutschen Bundesbank wurde nun das "Nationale Bargeldforum" gegründet. Dieses will sich dafür einsetzen, dass Verbraucher auch in Zukunft frei wählen können, ob sie digital oder doch lieber mit Bargeld bezahlen wollen. Ziel ist es, das Bargeld als allgemein verbreitetes und effizientes Zahlungsmittel zu erhalten, wie Burkhard Balz als Bundesbankvorstand bekannt gab.

Verbraucher wollen Bargeld behalten

Im Mandat heißt es dazu: „Ziel des Nationalen Bargeldforums ist es, Bargeld als kostengünstiges und effizientes Zahlungsmittel in einem Umfeld des sich wandelnden Zahlungsverhaltens verfügbar zu halten und zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, erörtert das Gremium alle relevanten Aspekte des Barzahlungsverkehrs, insbesondere aber die Themenschwerpunkte Zugang zu und Akzeptanz von Bargeld, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Not- und Krisenvorsorge sowie grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“

Generell wird heute immer weniger mit Bargeld an den Kassen bezahlt. Allerdings möchten 93 Prozent der befragten Verbraucher auch in Zukunft selbst entscheiden, ob sie bar oder digital bezahlen. Die ergab eine neulich veröffentlichte Studie der Bundesbank. Bundesbank-Chef Balz, der auch Vorsitzender des Forums ist, möchte mit der Initiative das Bewusstsein fürs Bargeld als einfaches und sicheres Zahlungsmittel stärken und für die freie Wahl der Bürger und Bürgerinnen eintreten.

Initiative aus Bundesbank und Verbänden

Dem Nationalen Bargeldforum gehören neben Mitgliedern der Bundesbank auch diverse Verbände an – aus dem Einzelhandel, den Verbraucherschützern, der Kreditwirtschaft, den Automatenbetreibern und der Geld- und Wertdienstleistungsbranche. Sie alle wollen gemeinsam neue Lösungswege für die Bargeldverfügung erarbeiten. Joachim Schmalzl, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), bekräftigte angesichts der sich häufenden Geldautomatensprengungen, dass die Sicherung der Geldautomatenstandorte erklärtes Ziel der Bemühungen sei. Die Verfügbarkeit von Bargeld müsse sicher und nachfragegerecht gewährleistet sein.

Das Bargeldform will mindestens einmal im Jahr in einem Plenum zusammenkommen, das nächste Mal im kommenden Herbst. Fachlich werden die Themen in Arbeitsgruppen vorbereitet, die dann die Grundlagen für die Diskussion, Entscheidungen und Handlungsempfehlungen liefern sollen.


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