Wirtschaft

Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind Lohnerhöhungen, die die Kaufkraft und die Einkaufslaune heben.
01.05.2024 02:10
Aktualisiert: 02.05.2024 09:10
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
Experte prognostizieren, dass der private Konsum mit dem Anstieg der Temperaturen im Frühling weiter anziehen wird (Foto: iStock.com, puhhha). Foto: puhhha

Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist so positiv, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Dabei stieg das Barometer für das Konsumklima im Mai 2024 zum dritten Mal in Folge auf ganze 3,1 Punkte auf insgesamt minus 24,2 Punkte. Zusätzlich verbesserte sich auch der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex in einem dreimonatigen Trend, der damit leichte Aufschwungstendenzen zeigt.

Belebung des Konsums im Frühjahr erwartet

Zwar befindet sich das Konsumklima insgesamt immer noch auf niedrigem Niveau, jedoch erwarten Experten eine weitere Belebung des privaten Verbrauchs mit steigenden Temperaturen jetzt im Frühling. Der aktuell deutliche Anstieg des Konsumklimas sei dabei insbesondere auf die deutlich positiveren Einkommenserwartungen zurückzuführen, die sich an der realen Einkommensentwicklung orientieren. Reallohnzuwächse durch spürbare Lohnerhöhungen in vielen Branchen sowie eine sinkende Inflation stärken die Kaufkraft der Verbraucher. Damit steigt auch die Anschaffungsneigung für teurere Gebrauchsgüter, wie Möbel oder Autos. Allerdings bleibt auch dieser Anstieg noch auf insgesamt niedrigem Niveau und unter den Werten während der Corona-bedingten Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021. Insgesamt ist der niedrige Gesamtwert auf steigende Preise und eine immer noch große Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen, die die Sparneigung weiterhin stützen.

Eine weitere nachhaltige Erholung des Konsumklimas steht somit weiterhin noch aus, nach Einschätzung der GfK. Von Seiten der Politik werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von sinkender Inflation, gestärkter Kaufkraft und auch einer wieder höheren Produktion als Wendepunkt in der wirtschaftlichen Entwicklung eingestuft. So wurde die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für dieses Jahr um 0,3 Prozent angehoben und soll 2025 bereits + 1 Prozent betragen.

Hohe Sparneigung bremst weiteren Konsumanstieg

Das von der GfK ermittelte Konsumklima setzt sich aus den Indikatoren Einkommenserwartung, Anschaffungsneigung und Sparneigung zusammen. Zusätzlich wird auch die Konjunkturerwartung abgefragt. Trotz zuletzt hoher Werte bei der Einkommenserwartung (+12,2 Prozentpunkte) verhindert ein hoher Wert bei der Sparneigung der Verbraucher einen kräftigeren Anstieg des Konsumklimas. Sie weist ein Plus von 2,5 Prozentpunkten aus und liegt mit insgesamt 14,9 Prozentpunkten auf einem sehr hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 1,8 Punkten weist sie damit einen Anstieg von mehr als 13 Prozentpunkten aus.

Obwohl sich die Einkommenserwartung seit Beginn des Jahres um 30 Prozentpunkte verbessert hat und auch die Anschaffungsneigung moderat gestiegen ist, führt dies nicht zu einem signifikanten Anstieg des privaten Konsums. Ausgelöst durch die weiterhin hohe Verunsicherung der Verbraucher bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den Zeiten multipler Krisen, bleiben also nachhaltige Impulse für die Binnennachfrage weiterhin aus.

Konjunkturerwartungen leicht optimistischer

Trotz allem hellt sich die Stimmung auf. Der Indikator der Konjunkturerwartungen gewinnt aktuell 3,8 Prozentpunkte und liegt damit erstmals über dem Wert vom Juli 2023. Insgesamt liegen die Konjunkturerwartungen jedoch noch bei -13,6 Punkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und früheren Prognosen von Forschungsinstituten wird eine spürbare Konjunkturerholung erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Führen Sie die weltweit größten Kryptowährungen wie DOGE und BTC direkt ein und erzielen Sie über die COME-Mining-Plattform einen Gewinn von über 5.000 US-Dollar pro Tag.

Die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist in letzter Zeit weiter gestiegen, und die Anlegerstimmung hat sich deutlich verbessert. Die COME...

DWN
Politik
Politik Diplomatische Doppelstrategie: Trump spricht mit Putin und empfängt Selenskyj
17.10.2025

Nach der Einigung auf eine Waffenruhe im Nahen Osten richtet US-Präsident Donald Trump seinen Fokus wieder auf den Krieg in der Ukraine....

DWN
Immobilien
Immobilien 3D-Druck am Bau: Wie Heidelberg das Wohnen revolutioniert
17.10.2025

In Heidelberg wächst ein Wohnhaus Schicht für Schicht aus dem 3D-Drucker – in nur 33 Tagen. Die neue Technik verspricht schnelleren,...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase oder Revolution: Wie real der Boom wirklich ist
17.10.2025

Die Euphorie rund um künstliche Intelligenz kennt keine Grenzen – doch immer mehr Experten warnen vor einer KI-Blase. Milliarden...

DWN
Panorama
Panorama Autokrise trifft Kommunen: Wie Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt sparen müssen
16.10.2025

Die Automobilkrise trifft nicht nur Konzerne, sondern auch ganze Städte. Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt verlieren Millionen an...

DWN
Finanzen
Finanzen Trade Republic-Aktie im Fokus: Trade Republic hat Portfolio um Festzinsprodukte erweitert
16.10.2025

Die Trade Republic-Aktie steht erneut im Fokus, nachdem das Unternehmen sein Angebot im Bereich Zinsprodukte erweitert hat. Anleger...

DWN
Politik
Politik 123.000 Sicherheitsbeauftragte sollen wegfallen
16.10.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will Betriebe von Bürokratie beim Arbeitsschutz entlasten und mehr als 123.000 spezielle...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Wirecard-Insolvenz: BGH prüft Ansprüche von Aktionären
16.10.2025

Fünf Jahre nach der spektakulären Pleite von Wirecard stehen zehntausende Aktionäre noch immer mit leeren Händen da. Ihre Forderungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ryanair-Aktie im Blick: Fluggesellschaft Ryanair reduziert Angebot in Deutschland
16.10.2025

Die irische Fluggesellschaft Ryanair setzt ihren Kurs der Angebotsreduzierung in Deutschland fort. Im Winterflugplan 2025/2026 werden...