Finanzen

EU will Renten in gefährliche Finanzprodukte stecken

Lesezeit: 1 min
30.03.2014 00:07
Nach Ansicht der EU sollten die Pensions-Fonds künftig verstärkt in Asset Backed Securities investieren. Dazu sollen die Kapitalanforderungen für diese gefährlichen Derivate gesenkt werden, die als Auslöser der Finanzkrise gelten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die EU-Kommission will den Pensionsfonds Investitionen in Derivate erleichtern. Diese gefährlichen sogenannte Asset Backed Securities (ABS) gelten als ein Auslöser der Finanzkrise.

EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Michel Barnier, hat Änderungen an den Regelungen für die Pensionen vorgeschlagen, berichtet EUobserver. Die Kommission will die Vorschriften für die Pensionsfonds lockern, in welche Papiere sie investieren dürfen.

Die Pensionsfonds in der EU halten Vermögenswerte im Umfang von 2,5 Billionen Euro in ihren Büchern. Sie verwalten Pensionen von 75 Millionen Europäern.

Der von der Kommission am Donnerstag veröffentlichte Plan solle Alternativen zur traditionellen Kreditvergabe zu unterstützen, so Barnier. Die Kommission will für Banken und Versicherungen die Kapitalanforderungen bei Investitionen in Asset Backed Securities herabsenken. Diese komplizierten Derivate sind mit Unternehmensanleihen hinterlegt.

Nach Ansicht der EU-Beamten sollten die Pensionsfonds künftig verstärkt in die ABS investieren. Denn mehr als fünf Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise sei die Kredit-Vergabe in der EU noch immer schwach, so Barnier. Die Kredit-Vergabe an kleine Unternehmen ist im Verlauf der letzten fünf Jahre um 50 Prozent zurückgegangen.

Vor allem in den am härtesten von der Finanzkrise getroffenen Ländern herrscht eine Kreditklemme. Nach Schätzungen der EU erhielt 2013 nur eins von drei griechischen und niederländischen Unternehmen den vollen beantragten Kredit. In Spanien und Italien ist es jedes zweite Unternehmen.

Die Asset Backe Securities gelten als Auslöser der Finanzkrise im Jahr 2008. Sie galten lange als eine Spezialität von Jörg Asmussen (mehr hier). Doch Kommissar Barnier sagte, durch die Lockerung der Regeln für diese gefährlichen Finanzprodukte riskiere man keine Wiederholung der Krise.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...