Weltwirtschaft

Deutsche Automobilindustrie: Geschäftsklima verschlechtert sich

Lesezeit: 1 min
04.06.2024 09:50  Aktualisiert: 04.06.2024 11:09
Geschäftsklima der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich drastisch. Manche Unternehmen planen, Stellen abzubauen.

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Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im Mai deutlich eingetrübt. Der Geschäftsklima-Indikator, der die allgemeine wirtschaftliche Lage misst, fiel auf -8,6 Punkte, nach -2,4 Punkten im April, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. „Eine Gegenreaktion aus China auf den Handelskonflikt bei Elektroautos mit den USA bzw. Europa könnte die Geschäfte der deutschen Autobauer empfindlich treffen“, sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage rutschte erstmals seit Oktober 2022 in den negativen Bereich. Die Hersteller und Zulieferer bleiben für die kommenden Monate pessimistisch. Manche Unternehmen in der Autoindustrie planen, Stellen abzubauen.

Das Barometer für die Ertragslage fiel auf -17,8 Punkte, nach -2,0 im September. Das entsprechende Barometer sank auf -20,2 Punkte, nach -14,7 im April.

Geopolitische Spannungen verschärfen die Lage

Die USA haben im Mai chinesische Produkte mit Sonderzöllen belegt, darunter auch Elektroautos, deren Zölle von 25 auf 100 Prozent erhöht wurden. Die EU-Kommission prüft ebenfalls Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Elektroautos, eine Entscheidung wird noch im Juni erwartet.

Bundeskanzler Olaf Scholz und der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerten sich ablehnend dazu, da europäische Hersteller auf dem chinesischen Markt erfolgreich sind und bei einem Handelskrieg unter die Räder kommen könnten, da China in diesem Fall bereits Vergeltungsmaßnahmen ankündigte.

Die geopolitischen Spannungen, speziell die höheren US-Zölle auf chinesische Elektroautos und die anhaltenden Ermittlungen der EU zu chinesischen Subventionen, verschärfen die Lage. Die deutschen Automobilhersteller, die stark auf den chinesischen Markt angewiesen sind, könnten bei einem Handelskrieg Nachteile befürchten.

Zum Autor:

Farhad Salmanian arbeitet bei den DWN als Online-Redakteur. Er widmet sich den Ressorts Politik und Wirtschaft Deutschlands sowie der EU. Er war bereits unter anderem für die Sender BBC und Radio Free Europe tätig und bringt mehrsprachige Rundfunkexpertise sowie vertiefte Kenntnisse in Analyse, Medienbeobachtung und Recherche mit.


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