Technologie

5G-Rennen: Westeuropa holt auf – Hürden und Zukunftsprognosen im Fokus

Nur jeder vierte Mobilfunkvertrag in Westeuropa nutzt bereits 5G – das Rennen um die Spitzenpositionen im globalen Vergleich bleibt spannend.
26.06.2024 08:59
Aktualisiert: 26.06.2024 08:59
Lesezeit: 2 min

Jeder vierte Mobilfunkvertrag in Westeuropa enthält inzwischen die Möglichkeit, das schnellere 5G-Netz nutzen zu können. Mit einer Marktdurchdringung von 26 Prozent liegen nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die westeuropäischen Mobilfunkprovider nach einer Analyse des Mobilfunkausrüsters Ericsson im internationalen Vergleich nur auf dem vierten Platz. In Führung liegt Nordamerika (59 Prozent) vor Nordostasien (41 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (34 Prozent). Die Zahl der 5G-Mobilfunkverträge nimmt demnach in allen Regionen weltweit zu und erreicht zum Ende des ersten Quartals 2024 die Zahl von 1,7 Milliarden.

Der am Mittwoch in Stockholm veröffentlichte Ericsson-Mobility-Report prognostiziert für die Zukunft jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen und einen Wechsel an den Spitzenpositionen. Bis 2029 erwartet die Studie, dass Westeuropa bei der 5G-Nutzung auf Platz drei aufholt, mit 86 Prozent aller Verträge direkt hinter Nordamerika (90 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (89 Prozent). Nordostasien droht mit 80 Prozent zurückzufallen.

Die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G). Zudem reduziert sich die Verzögerungszeit (Latenz), was 5G für Echtzeit-Anwendungen wie das Steuern von Maschinen aus der Ferne oder Telemedizin-Anwendungen nutzbar macht. 5G-Technik eignet sich auch besser als 3G oder 4G, um große Menschenmengen online zu bringen, etwa die Besucher in einem großen Fußballstadion.

Laut Ericsson wird der Boom bei der 5G-Nutzung in Westeuropa durch ein technisches Manko gebremst. Die bisher häufig genutzten Frequenzen unterhalb von 1 Gigahertz ermöglichen zwar eine großflächige Abdeckung, können jedoch bei Kapazität und Geschwindigkeit nicht mit den Frequenzen im mittleren Spektrum rund um 3,5 GHz mithalten. Dies mindere die Nutzererfahrung, da zwischen dem „Klick“ des Nutzers und dem Zeitpunkt, an dem ein Video abgespielt oder eine Webseite geladen wird, zu viel Zeit vergehe.

Technische Fortschritte verzeichnet Ericsson bei den Smartphones. Die Endgeräte unterstützen zunehmend 5G Standalone, die vollwertige Version von 5G. Smartphones ab Android 13 und iPhones von Apple ab iOS 17 unterstützen zudem das sogenannte Network Slicing. Diese Technik teilt ein physikalisches Netz virtuell in verschiedene Teile (Slices) auf, um bestimmte Dienste wie die Übertragung von Videos im Netz bevorzugt zu behandeln.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Renminbi im Welthandel: Warum Dollar und Euro dominant bleiben
31.07.2025

Chinas Regierung will den Renminbi zur globalen Handelswährung machen – und nutzt gezielt geopolitische Spannungen, um Druck auf...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF Stellenabbau: 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht
31.07.2025

Der Autozulieferer ZF rutscht immer tiefer in die Krise. Die "Zahnradfabrik" verzeichnet erneut einen hohen Verlust, steckt tief im...

DWN
Politik
Politik Trump tobt, doch Powell bleibt hart: Keine Zinsgeschenke für den Präsidenten
31.07.2025

Donald Trump fordert eine drastische Zinssenkung – doch Fed-Chef Jerome Powell verweigert den Gefolgschaftseid. Die US-Notenbank bleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Reserve kommt: Was Anleger jetzt wissen müssen
31.07.2025

Die USA lagern still und heimlich Bitcoin – als nationale Reserve. Was bedeutet das für Anleger? Was steckt hinter dieser strategischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen MediaMarkt Saturn: Chinas JD.com übernimmt die Kontrolle beim Elektronikhändler – Ceconomy-Aktie im Fokus
31.07.2025

Der Einstieg eines Handelsgiganten verändert das Kräfteverhältnis bei MediaMarkt Saturn: Chinas JD.com will Europas Elektronikmarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn bei BMW bricht um mehr als ein Viertel ein – das sagen Experten
31.07.2025

BMW verdient im ersten Halbjahr fast ein Drittel weniger – und kommt dennoch vergleichsweise gut durch die Krise. Während Mercedes und...

DWN
Finanzen
Finanzen Überschuldung: Wie Sie finanzielle Probleme gezielt in den Griff bekommen
31.07.2025

Wenn das Konto dauerhaft ins Minus rutscht, hilft oft kein Sparkurs mehr. Wer Schulden abbauen will, braucht Klarheit, Mut und einen Plan....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Energiewende 2025: Deutsche Unternehmen warnen vor Standortverlust
31.07.2025

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen unterstützt die Klimaziele – doch die Praxis sieht oft anders aus. Hohe Strompreise,...